Die südkoreanische Regierung hat sich über die mögliche Inbetriebnahme eines Leichtwasserreaktors im nordkoreanischen Nuklearkomplex Yongbyon besorgt geäußert.
Angesichts der entsprechenden Bekanntmachung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sagte ein Beamter des Außenministeriums am Sonntag, die Regierung verfolge aufgrund der engen Kooperation mit den USA die Entwicklungen bei den nordkoreanischen Nuklearanlagen mit großer Aufmerksamkeit.
Nordkorea setze im Verstoß gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrats Aktivitäten zur Produktion von Nuklearmaterial fort. Das Land habe im Plenum der Arbeiterpartei Ende letzten Jahres angekündigt, die Zahl der Atomgefechtsköpfe drastisch zu steigern, und Provokationen mit ballistischen Raketen fortgesetzt. Auf diese Weise untergrabe Nordkorea den Frieden und die Stabilität auf der koreanischen Halbinsel und in der Welt, sagte der Beamte.
Die Regierung werde mit der internationalen Gemeinschaft kooperieren, um Nordkorea dazu zu bewegen, die illegale Entwicklung von Atomwaffen und Provokationen zu stoppen und zum Weg der Denuklearisierung zurückzukehren, hieß es weiter.
IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi hatte am Donnerstag erklärt, dass seit Mitte Oktober der Austritt von viel Wasser aus dem Kühlsystem des Leichtwasserreaktors beobachtet worden sei. Demnach wird davon ausgegangen, dass Nordkorea den neu gebauten Reaktor in Betrieb genommen hat.