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Geschichte

Seong Sam-mun: Loyaler Untertan bis in den Tod

2013-07-18

<strong>Seong Sam-mun:</strong> Loyaler Untertan bis in den Tod
Der sechste König der Joseon-Dynastie hieß Danjong. Er war der Sohn von König Munjong und folgte seinem Vater bereits in sehr jungem Alter auf den Thron. Doch nur wenige Jahre später zwang ihn sein Onkel, Prinz Suyang, zur Abdankung und beanspruchte denn Thron als König Sejo für sich. Daraufhin taten sich eine Gruppe von loyalen Untertanen des Königs Danjong zusammen und schmiedeten Pläne, um diesen wieder an die Macht zu bringen. Doch ihr Plan scheiterte, und alle Beteiligten wurden entweder hingerichtet oder begangen Selbstmord. Diese sechs loyalen Untertanen sind heute als Sayuksin bekannt, was so viel bedeutet wie "sechs Minister und Märtyrer". Sie gelten seit der mittleren Joseon-Ära als Symbolfiguren der Loyalität. Einer von ihnen war der anerkannte Gelehrte Seong Sam-mun.

Miterfinder der koreanischen Schrift

Seong Sam-mun wurde im heutigen Hongseong in der Süd-Chungcheong-Provinz geboren. Zu seiner Geburt gibt es eine besondere Legende: In dem Moment seiner Niederkunft soll aus dem Nichts eine mysteriöse Stimme zu hören gewesen sein, die fragte "Ist er geboren, geboren, geboren?". Auf diese Geschichte geht auch sein Name zurück, denn Sam-mun bedeutet "drei Mal fragen".

Seong bestand die staatliche Beamtenprüfung im Jahr 1435, im Alter von 18 Jahren. Drei Jahre später wurde er in die sogenannte "Halle der Verdienstvollen" berufen, einem Gremium von Gelehrten, dass dem König unterstand. König Sejong persönlich soll Seong dafür ausgewählt haben, nachdem er von der großen Gelehrtheit und dem vorbildlichen Charakter des jungen Mannes gehört hatte. Gleichzeitig mit Seong wurden unter anderem auch Park Paeng-nyeon, Ha Wi-ji und Yi Gae in den Kreis der auserkorenen Wissenschaftler aufgenommen. Sie alle gehörten später zu den Sayuksin.

In der Halle der Verdienstvollen widmete sich Seong ganz seinen Studien und gewann damit schon bald die Gunst von König Sejong. So gehörte Seong schließlich auch zu jenen, die dem König bei der Erfindung der 28 Buchstaben für das Hunminjeongeum halfen, dem Originalmanuskript des koreanischen Alphabets Hangeul.

Symbol des loyalen Untertans

Als Prinz Suyang im Jahr 1454 seinen jungen Neffen Danjong zur Abdankung zwang, soll Seong Sam-mun mit dem Staatssiegel im Arm bitterlich geweint haben. Wegen dieser Zurschaustellung seiner Loyalität gegenüber König Danjong fiel er bei dem neuen König Sejo in Ungnade.

Einige Zeit später schmiedete Seong dann unter der heimlichen Führung seines Vaters einen Plan, um König Danjong wieder auf den Thron zu bringen,. Beteiligt waren auch fünf weitere Gelehrte und Beamte, nämlich Park Jung-rim, Park Paeng-nyeon, Yu Eung-bu, Ha Wi-ji und Yi Gae.

King Sejo plante für den 1. Juni 1456 ein Bankett zu Ehren von Entsandten der chinesischen Ming-Dynastie, das im Changdeok-Palast stattfinden sollte. Seong hielt das für den geeigneten Moment, König Danjongs Macht wiederherzustellen. Einen Tag vor den Festlichkeiten berief er ein geheimes Treffen in der Halle der Verdienstvollen ein und besprach seinen Plan mit seinen Mitverschwörern. Doch am nächsten Morgen wurde das Bankett überraschend abgesagt, und sie mussten ihre Pläne verschieben.

Nach diesem Rückschlag verriet einer der Beteiligten, Shin Suk-ju, die Verschwörer an König Sejo, und alle wurden verhaftet. Seong Sam-mun wurde in der Haft grausamen Folterungen ausgesetzt, aber er beugte sich nicht und stand zu seinen Überzeugungen. Er kritisierte König Sejo für die Ungerechtigkeiten, die unter seiner Herrschaft geschahen. Gleichzeitig verurteilte er den Verräter Shin Suk-ju, dass er die flehenden Bitten der verstorbenen Könige Sejong und Munjong nicht erhört hatte.

Dieses Verhalten erzürnte König Sejo nur noch mehr. Nach weiteren Folterungen, die Seongs Willen jedoch nicht brechen konnten, wurde dieser schließlich gemeinsam mit den anderen Verschwörern hingerichtet. Als nach seinem Tod sein Haus durchsucht wurde, fand man dort allen Reis, den Seong seit der Thronbesteigung von König Sejo als Entlohnung erhalten hatte. Seong hatte ihn nicht angerührt.

Seong Sam-mun leistete einen wichtigen Beitrag zur Erfindung der koreanischen Schrift, und war dem König Danjong gegenüber loyal bis in den Tod. Von König Sejo wurde er deswegen zwar als Verräter gebrandmarkt, aber 200 Jahre später sprach ihn König Sukjong von allen Vorwürfen frei und stellte seinen guten Namen wieder her. Seitdem gilt Seong Sam-mun in Korea als Symbolfigur für Loyalität.

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