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Kultur

Musik, die mit dem ersten Vollmond des Jahres zu tun hat

#Musik verbindet l 2022-02-10

Musik verbindet

Musik, die mit dem ersten Vollmond des Jahres zu tun hat

Am ersten Februar war Seollal, der Neujahrstag nach dem Mondkalender, einer der größten traditionellen Feiertage in Korea. Nächsten Dienstag haben wir den ersten Vollmond des Jahres. In den ersten beiden Wochen des neuen Jahres werden traditionellerweise zahlreiche Riten und Bräuche abgehalten, die dafür sorgen sollen, dass es in diesem Jahr eine gute Ernte gibt und die Menschen glücklich und gesund bleiben. Ein Brauch ist es, in dieser Tagen zu Beginn des neuen Jahres Drachen steigen zu lassen. Im Samguksagi, dem historischen Bericht über die Drei Königreiche, heißt es, dass General Kim Yu-sin die Moral seiner Truppen gestärkt habe, indem er brennende Drachen steigen ließ. Es gibt auch andere historische Aufzeichnungen darüber, wie Drachen für militärische Zwecke steigen gelassen wurden. Aber Drachensteigen ist und war vor allem eine der beliebtesten Winterbeschäftigungen der Kinder. Früher war es beispielsweise auch üblich, dass die Kinder mit ihren Drachen kleine Kämpfe veranstalten, indem sie die Drachenschnüre mit Klebstoff versteiften, um die Schnur anderer fliegender Drachen damit zu durchtrennen. Drachen wurden bis zum ersten Vollmond des Jahres geflogen und dann an diesem Tag frei fliegen gelassen, eine Handlung, die das ungute Energie zusammen mit dem Drachen vertreiben sollte. 

Eine weitere beliebte Wintertradition ist das Jwibulnori쥐불놀이. Früher sammelten die Koreaner Stroh auf leeren Reisfeldern und zündeten es an, um so Schädlinge oder Ratten zu töten. Man glaubte, je kräftiger das Feuer brenne, desto besser werde die Ernte des Jahres ausfallen. In jüngerer Zeit bohrten Kinder Löcher in den Boden leerer Dosen, steckten brennende Kohlebriketts hinein und drehten sie. Man kann sich ausmalen, wie beeindruckend und amüsant diese hell erleuchteten Dosen im Dunkeln ausgesehen haben mögen. 

Das erste Stück unserer heutigen Sendung trägt den Titel „Jwibulnori“ und wird gespielt vom traditionellen Ensemble Byulmaru.


Ein weiterer Brauch im Mond-Januar ist das Knacken von Nüssen mit den Zähnen. Früher glaubte man, dass das Beißen von Kastanien, Walnüssen, Ginko- oder Pinienkernen die Zähne stärke und die Haut gesünder mache. Ob dies tatsächlich stimmt, sei dahingestellt, aber Nüsse waren sicher eine willkommene Zwischenmahlzeit, als Essen nicht gerade im Überfluss vorhanden war, und lieferten dringend benötigte Fette und andere Nährstoffe, um die Haut gesund zu halten, und frei von Flecken oder Furunkeln. 

Eine andere Tradition ist es, die Körner von fünf Getreidesorten wie Gerste, schwarze Bohnen, Sorghum, rote Bohnen oder Hirse zu kochen. Dieses Essen war nicht nur gesund und nahrhaft, sondern brachte auch den Wunsch der Menschen zum Ausdruck, viele dieser Körner zu ernten. Besonders viel Glück bringt es, so dachte man, wenn drei Familien mit unterschiedlichen Nachnamen diese Körner gemeinsam essen, was natürlicherweise dazu führte, dass die Menschen ihr Essen miteinander teilten.

Die Kinder zogen gemeinsam durchs Dorf, um an den Haustüren um Essen zu bitten. Man glaubte, dass die Kinder durch das so erhaltene Essen besonders groß und stark würden. Es braucht sicherlich ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen. 

Eine der beliebtesten Traditionen im ersten Mondmonat des Jahres war der Maskentanz. Vor Jahrhunderten, als es noch kein Fernsehen oder Kino gab, war es für gewöhnliche Leute die größte Unterhaltung, Menschen in seltsamen und lustigen Masken zuzusehen, wie sie die Nacht durchtanzen. 

Hören wir nun das Stück „Maskentanz“ an, aufgeführt von der Folkband Dulsori.


Jede Region Koreas hat ihren eigenen Maskentanz. Es wurden so viele Maskentänze als nationales immaterielles Kulturgut ausgezeichnet, dass es schwierig ist, sie alle zu nennen. Aber zu den bekanntesten gehören der Bongsan봉산 Maskentanz und der Bukcheong북청 Löwentanz aus der nordkoreanischen Region, das Tongyeong Ogwangdae통영오광대 aus der Region Busan und Gyeongnam und der Gangneung Gwanno강능관노 Maskentanz aus der Provinz Gangwon-do. 

Der Maskentanz entstand vermutlich in frühen Zeiten als schamanische Praxis, als Bittritual für eine erfolgreiche Jagd. In der Ära der Drei Königreiche wurde er zu einer eigenen Aufführungskunst, und der Tanz Cheoyongmu처용무 des Vereinigten Silla-Königreichs wird bis heute als klassisches Tanzstück aufgeführt. In der Joseon-Ära dienten Maskentänze m einfachen Volk auch dazu, sich über die herrschende Klasse lustig zu machen. Die Adligen duldeten dies, um dem Volk ein harmloses Ventil zu lassen, seinem Ärger Luft zu machen. 

Zum Abschluss unserer heutigen Sendung hören wir nun Sajachum, Löwentanz mit dem Trommler Yeo Jae-seong und den Tungso-Spielern Dong Seon-bon und Koh Jang-wook.


Musik

  1. Jwibulnori/ Gespielt von Byulmaru
  2. Maskentanz/ Aufgeführt von Dulsori
  3. Löwentanz/Trommel von Yeo Jae-seong, Tungso von Dong Seon-bon und Koh Jang-wook

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