Ein früherer nordkoreanischer Diplomat an der Botschaft in Rom ist nach Angaben eines südkoreanischen Abgeordneten mittlerweile in Südkorea.
2018 war der damalige kommissarische Botschafter Jo Song-gil in Rom verschwunden.
Er sei im Juli letzten Jahres unter dem Schutz von Regierungsbehörden stehend in Südkorea eingereist, schrieb der Abgeordnete Ha Tae-keung von der führenden Oppositionspartei Macht des Volks auf seiner eigenen Facebook-Seite.
Mehrere Quellen bestätigten anschließend, dass die Angaben stimmten. Jo sei gemeinsam mit seiner Ehefrau über ein drittes Land nach Südkorea gekommen. Sollten die Angaben tatsächlich stimmen, handelte es sich um einen der ranghöchsten Überläufer, die sich in Südkorea niederließen. Seit dem Amtsantritt von Kim Jong-un Ende 2011 war noch kein Diplomat im Rang eines Botschafters ins Ausland geflüchtet.
Ein Beamter des südkoreanischen Geheimdienstes wollte die Angaben unterdessen jedoch nicht bestätigen.
Jo war Anfang November 2018 kurz vor dem Ende seiner Amtszeit in Rom untergetaucht. Laut Berichten soll er in einem dritten Land Asyl beantragt haben. Dabei habe er unter der Obhut der italienischen und anderer Regierungen gestanden.