Professor Kim Chun-Shik, der sich im koreanisch-deutschen Bildungsaustausch engagiert
2024-04-19
Es war einmal vor langer, langer Zeit. Da lebte ein alter Mann, der Hüte herstellte. Seine Hüte waren elegant und stabil und wurden stets gern gekauft.
Doch irgendwann kam es, dass die Leute plötzlich lieber andere Hüte wollten und nicht mehr bei ihm kauften. So nahm er seine Hüte und machte sich auf zu einem Markt in einem ferngelegenen Dorf.
Nach dem Markttag – er hatte kaum einen Hut verkauft – war er auf dem Weg nach Hause. Da sah er ein altes verlassenes Haus am Wegesrand und beschloss, dort zu übernachten und am nächsten Tag nach Hause zu gehen. Da tauchten plötzlich Dokkaebi, kleine Kobolde auf.
Er bekam große Angst und stellte sich schlafend. Als er vorsichtig ein Auge öffnete, sah er die Dokkaebi kichernd herumhüpfen. Doch mit einen Mal waren sie verschwunden. Dann tauchten sie von Neuem auf. Das Geheimnis waren ihre Zauberhüte. Diese machten sie unsichtbar.
Am nächsten Tag ging der Alte mit einem Hut, den ein Dokkaebi liegengelassen hatte, zum Marktplatz. Unsichtbar, wie er war, stopfte er sich den Sack voller Sachen und Geld, ohne bemerkt zu werden.
“Wo sind nur unsere Sachen hin?“, fragten sich die Händler.
Doch eines Tages hatten die Mäuse ein Loch in den Zauberhut genagt. Der Alte stopfte es mit einem Stück Stoff und ging wieder auf den Markt.
Die Leute sahen das Stück Stoff, das sich hin und her bewegte und riefen: „Da, das ist der Dieb!“ Sie verfolgten das Stück Stoff und schlugen mit Knüppeln darauf ein. Mit Müh und Not konnte der Alte sich nach Hause retten.
Daheim angekommen, warf er den Hut ins Feuer und gelobte, die gestohlenen Sachen zu ihren Besitzern zurückzubringen. Er nähte von nun an wieder Hüte und führte gemeinsam mit seiner Frau wieder ein einfaches, aber glückliches Leben.
2024-04-19
2024-05-01
2024-04-24