Die südkoreanische Regierung hat ihre erste eigenständige Indopazifik-Strategie präsentiert. 

Die Grundrichtung der Strategie ist, Werte wie Freiheit, Demokratie und Menschenrechte zur Grundlage für die regionale Ordnung zu machen. 

Darin kommen auch Formulierungen vor, dass Südkorea sich mit Ländern, die diese Werte teilen, solidarisieren wolle und dass es eine Zustandsänderung durch Kraft ablehne. Das entspricht im Großen und Ganzen der gleichen Richtung wie die Indopazifik-Strategie der USA.

Der nationale Sicherheitsberater Kim Sung-han sagte, man wolle auf der Grundlage der Solidarität zwischen Ländern, die die Werte teilten, eine Ordnung fördern, die nicht auf Zwang, sondern auf universellen Werten und Regeln basiere.  

Die Regierung teilte jedoch die Absicht mit, mit China zu kooperieren, während die USA mittels dieser auf Werten beruhenden Solidarität die Volksrepublik in Schach halten wollen.

In seiner Indopazifik-Strategie bezeichnete Südkorea China als wichtiges Kooperationsland bei der Erreichung des regionalen Friedens und des Wohlstands. 

Angesichts der Wirtschaftsbeziehungen sei es von der Realität entfernt, die Zusammenarbeit mit China zu verweigern, hieß es. 

Kim sagte, Südkorea schließe keine bestimmten Länder aus, sondern sei offen für die Kooperation mit allen Ländern, die im Einklang mit seinen Visionen und Prinzipien stünden. 

Nach der Präsentation von Südkoreas Strategie bekräftigte China seine ablehnende Position einer „exklusiven kleinen Gruppe“ gegenüber und zur Beteiligung Südkoreas an der US-geführten regionalen Ordnung. Auch äußerte Peking die Hoffnung auf Südkoreas Rolle für den regionalen Frieden und die Stabilität. 

Südkoreas Indopazifik-Strategie weist auf die Gewichtsverlagerung von der ausgewogenen Diplomatie zu den USA hin, lässt jedoch zugleich erkennen, dass Südkorea China nicht vernachlässigen kann. Für Südkorea bleibt es nämlich eine schwierige Aufgabe, welche Position einzunehmen sei, sollte der Konflikt zwischen den USA und China eskalieren.