Den gestern vorgelegten Regierungsplan zur Zwangsarbeiterentschädigung hat Präsident Yoon Suk Yeol als ein Ergebnis dessen bezeichnet, mit Respekt vor den Positionen der Opfer gemeinsame Interessen und die Zukunft Südkoreas und Japans berücksichtigt zu haben.
Auf diese Weise äußerte sich Yoon heute bei einer Kabinettssitzung erstmals zu dem umstrittenen Regierungsplan.
Gestern hatte er über seinen Sprecher verlauten lassen, dass es sich um eine Entscheidung für zukunftsorientierte Beziehungen mit Japan handle.
Seine Bemerkung "Respekt vor den Positionen der Opfer" passt nicht zur Kritik der Opposition, die Opfer ignoriert zu haben.
Yoon erinnerte daran, dass sich die Regierung seit eh und je stetig bemüht habe, damit die Opfer eine angemessene Entschädigung erhalten könnten. Die Regierung habe durch Sondergesetze 1974 und 2007 mit Staatsgeldern Entschädigungen gezahlt, erläuterte er.
Damit wies Yoon darauf hin, dass auch Vorgängerregierungen nicht aufgrund direkter Entschädigungszahlungen durch Japan, sondern mit ihren eigenen Finanzmitteln Opfer entschädigt hatten.
Yoon wiederholte die Bemerkung in seiner Rede zum Jahrestag der Unabhängigkeitsbewegung des 1. März, dass sich Japan von einem militaristischen Aggressor zu einem Partner für die Kooperation entwickelt habe. Damit unterstrich der Staatspräsident die Notwendigkeit der Verbesserung der Beziehungen mit Japan.
Yoon sagte, dass das bilaterale Handelsvolumen sechs bis sieben Prozent des gesamten Handels Südkoreas ausmache. 22 Prozent der ausländischen Investitionen in südkoreanische Unternehmen stammten aus Japan, fügte er hinzu.
Mit der Bemerkung, dass die zukunftsorientierte Kooperation zwischen Seoul und Tokio auch Frieden und Gedeihen der Welt schützen würde, bat Yoon darum, Maßnahmen zum Aufbau von bilateralen Kooperationssystemen vorzubereiten.
Über die Verantwortung Japans oder Forderungen nach einer wohlwollenden Reaktion der japanischen Regierung und Unternehmen verlor Yoon allerdings kein Wort.