Der südkoreanische Online-Versandhändler Coupang strebt an die New Yorker Börse. 

Das Unternehmen reichte am Freitag Dokumente für den Börsengang bei der US-Börsenkommission SEC ein. 

Südkoreas größtes Online-Einkaufsportal konnte seinen Umsatz von 47,8 Milliarden Won im Jahr 2014 innerhalb von zwei Jahren auf mehr als eine Billion Won (906 Millionen Dollar) steigern. Der Umsatz übertraf 2018 die Marke von vier Billionen Won und 2019 die von sieben Billionen Won. 

Das Unternehmen konnte letztes Jahr dank des rapiden Wachstums des Online-Marktes infolge der Corona-Pandemie seinen Umsatz um 90 Prozent auf über 13 Billionen Won nach oben schrauben. Verglichen mit sieben Jahren zuvor wuchs der Umsatz um das 275-Fache. 

Coupang konnte unter anderem dank einer drastischen Verkürzung der Zustellungszeiten wachsen. Ein weiterer Wachstumstreiber waren massive Investitionen aus dem Ausland, darunter über drei Billionen Won vom Vision Fund der japanischen Softbank Group.

Coupang griff zur selben Strategie wie Amazon, der de facto-Monopolist des US-Online-Markts, darunter schnelle Lieferzeiten, die kaum ein Nachzügler unterbieten kann. 

Jedoch hat Coupang aufgrund der aggressiven Wachstumsstrategie auch mit Verlusten zu kämpfen. Beim Betriebsverlust wurde die Marke von einer Billion Won übertroffen, letztes Jahr wurde ein Verlust in Höhe von 584 Milliarden Won verzeichnet. Insgesamt beträgt der Fehlbetrag über 4,2 Billionen Won. 

Am Online-Versandmarkt hat das Unternehmen einen Anteil von etwa zehn Prozent. Beobachter gehen davon aus, dass Vision Fund eine möglichst frühe Börsennotierung Coupangs anstrebt, um mit dem Erlös aus dem Börsengang Verluste des Vorjahres wettzumachen.