Eine südkoreanische Regierungsdelegation hat am Sonntag in Teheran mit dem iranischen Außenministerium Verhandlungen aufgenommen. 

Das berichtete die iranische staatliche Nachrichtenagentur IRNA. Die südkoreanische Regierung hatte letzte Woche eine Delegation nach Teheran geschickt, um über die Freigabe eines durch die iranische Revolutionsgarde festgesetzten südkoreanischen Öltankers zu diskutieren. 

IRNA veröffentlichte auch ein Foto von dem Treffen zwischen den Delegationen beider Länder. Auf einem weiteren Foto ist der südkoreanische Vizeaußenminister Choi Jong-kun neben seinem iranischen Amtskollegen Abbas Araghchi zu sehen. 

Die südkoreanische Abordnung betonte, ihr Teheran-Besuch zeige, dass die südkoreanische Regierung der Verstärkung der Bindung mit Iran Bedeutung beimesse. Sie sagte, dass für die Zurückgewinnung des Vertrauens die Lösung anstehender Fragen notwendig sei, und versuchte, über die Angelegenheit des festgehaltenen Schiffs zu verhandeln.

Die iranische Seite thematisierte hingegen verstärkt die bei südkoreanischen Banken eingefrorenen Gelder. Erst wenn die Angelegenheit geklärt sei, würden sich die bilateralen Beziehungen weiter entwickeln, hieß es. Sie wiederholte auch die Position, dass der Tanker wegen der Umweltverschmutzung im Persischen Golf festgesetzt worden sei. 

Es ist jedoch bemerkenswert, dass die Frage des festgehaltenen Schiffs überhaupt auf die Tagesordnung gesetzt wurde. Denn das iranische Außenministerium hatte zuvor gesagt, dass die Angelegenheit bei den Verhandlungen nicht diskutiert werde. 

Es wird davon ausgegangen, dass beide Seiten beim ersten Treffen lediglich ihre Differenzen feststellen konnten. 

Die iranische Revolutionsgarde hielt am Wochenende ein Seemanöver ab und behauptete, dass sie den Persischen Golf unter Kontrolle habe.