Die Fraktionsführung der oppositionellen Minjoo-Partei Koreas hat ihren Rücktritt angeboten.
Grund ist, dass die von der Opposition kontrollierte Nationalversammlung am Donnerstag einem Antrag zustimmte, wonach der Abgeordnete und Parteichef Lee Jae-myung verhaftet werden kann.
Fraktionssprecherin Lee So-young teilte Reportern mit, dass Fraktionschef Park Kwang-on bei einem Treffen von Abgeordneten seinen Rücktritt angeboten habe, um Verantwortung für das Abstimmungsergebnis zu übernehmen.
Die Parteiführung wolle geschlossen zurücktreten, auch Generalsekretär Cho Chung-sik und andere Mitglieder hätten angeboten, ihre Führungsposten aufzugeben.
Der Antrag gegen Lee sei beschlossen worden, obwohl die Parteispitze die eigenen Abgeordneten dazu aufgerufen hatte, dagegen zu stimmen.
Auch der Vorstand äußerte sich in einer Erklärung erschüttert über das Ergebnis und sah die Verantwortung dafür bei sich. Der Vorstand entschuldigte sich bei der Bevölkerung und den Parteimitgliedern und versprach, die Partei zügig zu stabilisieren und den Vorsitzenden zu schützen.
Am Donnerstag hatte die Nationalversammlung mit 149 Fürstimmen, bei 136 Gegenstimmen und sechs Enthaltungen sowie vier ungültigen Stimmen einen Antrag bewilligt, damit Lee Jae-myung wegen Korruptionsvorwürfen verhaftet werden kann. Das Ergebnis war nur deshalb möglich, weil es unter den Minjoo-Abgeordneten Abweichler gegeben hatte.