Die US-Pharmaindustrie hat die Preispolitik in Südkorea kritisiert.
Südkorea solle daher bei Handelsgesprächen wegen zu niedriger Preise für Arzneimittel unter Druck gesetzt werden, forderte der einflussreiche Verband Pharmaceutical Research and Manufacturers of America (PhRMA).
Die Forderung wurde in Form einer Stellungnahme am 27. Juni beim Büro des US-Handelsbeauftragten (USTR) eingereicht.
Die US-Regierung solle die laufenden Gespräche nutzen, um gegen die aus Sicht des Verbandes unfaire Pharmapolitik und Praktiken ausländischer Regierungen vorzugehen.
Neben Südkorea wurden auch Deutschland und die Europäische Union für ihre Preispolitik bei Medikamenten kritisiert. Diese einkommensstarken Länder mit großem Arzneimittelverbrauch sollten von der US-Regierung vorrangig behandelt werden.
Der Verband warf Südkorea strenge Prüfkriterien beim Markteintritt vor. Dadurch verzögere sich die Markteinführung von Medikamenten erheblich.
Den südkoreanischen Behörden wurde außerdem vorgeworfen, die Arzneimittelpreise unter dem fairen Marktwert zu halten. Daher setze Südkorea nur einen geringeren Anteil der Arzneimittelausgaben für innovative, neue Medikamente ein, als andere einkommensstarke Mitglieder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), hieß es.