Der russische Vizeaußenminister Andrej Rudenko hat Südkoreas Politik gegenüber Nordkorea kritisiert.
Bei einem Treffen mit dem südkoreanischen Botschafter in Russland, Lee Do-hoon, habe er erklärt, dass die Politik der Druckausübung auf Nordkorea nicht zur Problemlösung beitrage.
Das gab das russische Außenministerium in einer Presseerklärung am Donnerstag (Ortszeit) bekannt.
Auch die gemeinsamen Manöver Südkoreas mit den USA und Japan, die nukleare Elemente enthielten, würden die Lösung der Korea-Frage nur verzögern. Eine Lösung könne nur auf dem Verhandlungsweg gefunden werden, so der russische Vizeaußenminister.
Nach weiteren Angaben tauschten sich beide Beamte über den aktuellen Stand der südkoreanisch-russischen Beziehungen und deren Entwicklungsaussichten aus. Auch seien internationale und regionale Angelegenheiten, einschließlich der Lage auf der koreanischen Halbinsel, thematisiert worden.
Das russische Außenministerium hatte gewöhnlich nur kurze Pressemitteilungen zu regelmäßigen Treffen zwischen dem Moskau-Botschafter und einem seiner Vizeaußenminister veröffentlicht. Details wurden dabei in der Regel nicht genannt.
Es gilt daher als ungewöhnlich, dass Moskau in einer Pressemitteilung zu einem solchen Treffen direkte Kritik an Südkoreas Nordkorea-Politik bekannt machte.