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Politik

[80 Jahre Unabhängigkeit – ein Rückblick] Entführung einer Japan-Airlines-Maschine durch die „Rote Armee“ (31. März. 1970)

Write: 2025-04-01 11:14:26Update: 2025-04-01 11:36:51

[80 Jahre Unabhängigkeit – ein Rückblick] Entführung einer Japan-Airlines-Maschine durch die „Rote Armee“ (31. März. 1970)

Photo : KBS News

Am 31. März 1970 wurde die japanische Passagiermaschine JAL 351 auf dem Weg von Tokio-Haneda nach Fukuoka von neun Mitgliedern der linksradikalen „Roten Armee“ entführt. Die militante Studentengruppe, bewaffnet mit Samurai-Schwertern, Dolchen und Sprengsätzen, zwang die Boeing 727 namens „Yodo“ mit 129 Passagieren an Bord, Kurs auf Nordkorea zu nehmen. Ihr Ziel war, einen internationalen Stützpunkt für die Weltrevolution zu errichten. 

Zunächst gelang es dem erfahrenen Kapitän jedoch, die Entführer unter einem Vorwand – angeblich fehlte Treibstoff – zu einer Zwischenlandung in Fukuoka zu bewegen. Dort durften 23 Frauen und Kinder das Flugzeug verlassen. Anschließend startete die „Yodo“ erneut – diesmal allerdings unbemerkt in Richtung Seoul. Auf dem Flughafen Kimpo nahe der Hauptstadt inszenierte die südkoreanische Regierung ein ausgeklügeltes Täuschungsmanöver: Sämtliche Hoheitszeichen Südkoreas wurden entfernt, nordkoreanische Flaggen gehisst und sogar ein Porträt des nordkoreanischen Staatschefs Kim Il-sung angebracht. Soldaten in nordkoreanischen Uniformen und junge Frauen in nordkoreanischer Tracht sollten den Hijackern vortäuschen, sie seien sicher in Pjöngjang gelandet. 

Trotz dieser Kulisse erkannten die Entführer schließlich, dass sie sich in Seoul befanden. Um ihre Forderung nach einer Weiterreise nach Nordkorea durchzusetzen, ließen sie am 3. April die verbleibenden 99 Passagiere frei und nahmen dafür den stellvertretenden japanischen Verkehrsminister Shinjiro Yamamura als Faustpfand mit an Bord. Wenig später erreichte die Maschine tatsächlich Pjöngjang. Zwei Tage danach kehrten Flugzeug und Besatzung – ohne die Entführer – nach Tokio-Haneda zurück. Die neun Mitglieder der Roten Armee blieben im Norden und schlossen sich der politischen Chuche-Ideologie des Regimes an. Ihre Hoffnung auf eine militärische Ausbildung für die erträumte Weltrevolution erfüllte sich jedoch nicht. Vier der einstigen Flugzeugentführer leben noch heute in Nordkorea. Die japanische Regierung fordert seit Jahrzehnten vergeblich ihre Auslieferung.

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