Nordkorea wird nach Ansicht des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Gegenzug für seine Truppenentsendung von Russland Militärtechnologie, insbesondere Drohnentechnologie, erhalten.
Diese Einschätzung teilte Selenskyj in einem Exklusivinterview mit KBS mit. Das Interview wurde am Mittwoch (Ortszeit) in der ukrainischen Stadt Uschhorod geführt.
Die Verhandlungen über die Entsendung nordkoreanischer Ingenieurtruppen seien im Gang. Dies umfasse auch die Entsendung einer Vielzahl an Zivilisten, sagte er.
Russland verfüge über Anlagen zur Herstellung von iranischen Shahed-Drohnen. Nordkoreaner würden mit Arbeitseinsätzen in Drohnenfabriken Erfahrungen sammeln, fuhr der ukrainische Präsident fort.
Die Shahed-Drohne ist eine vom Iran entwickelte Kamikazedrohne. Russland hat hauptsächlich diesen Drohnentyp für Angriffe auf Militäranlagen in der Ukraine eingesetzt.
Berichte, nach denen nordkoreanische Soldaten bereits im Kampf gegen ukrainische Truppen eingesetzt worden und einige gefallen seien, bezeichnete er als nicht wahr. Auch Berichte, nach denen eine kleine Anzahl an nordkoreanischen Soldaten auf ukrainisches Territorium vorgedrungen sei, wies er zurück.
Die Frage, ob nordkoreanische Truppen an Gefechten mit ukrainischen Truppen beteiligt gewesen seien, verneinte Selenskyj. Er glaube aber, dass dies nicht erst in einigen Monaten, sondern schon in einigen Tagen geschehen werde, fügte er hinzu.