Ein US-Experte für die Nordkorea-Frage rechnet mit Provokationen durch Nordkorea vor und nach der Präsidentschaftswahl in den USA.
Darauf deute die jüngste Veröffentlichung von Bildern einer Urananreicherungsanlage hin, sagte Sydney Seiler, ehemaliger Beauftragter für Nordkorea beim National Intelligence Council (NIC) am Donnerstag (Ortszeit) bei einer Online-Diskussion des Zentrums für Strategische und Internationale Studien (CSIS).
Frühere Präsidentschaftswahlen in den USA hätten gezeigt, dass Nordkorea eher mit Blick auf die nächsten vier Jahre Provokationen verübe, anstatt eine scheidende Regierung bestrafen oder die Wahlen beeinflussen zu wollen.
Mit schweren Provokationen wie einem siebten Atomtest sei hingegen erst nach der Wahl und Amtseinführung des neuen Präsidenten zu rechnen. Mit der Bekanntmachung der Urananreicherungsanlage habe Nordkorea solche Provokationen aber geschickt andeuten wollen, so die Einschätzung Seilers.
Seit dem Scheitern der Atomverhandlungen mit den USA 2019 habe sich Nordkorea sowohl in qualitativer und als auch quantitativer Hinsicht auf den Ausbau seiner nuklearen Fähigkeiten konzentriert. Dass Nordkorea sich auf Verhandlungen über sein Atomprogramm einlässt, sei eher unwahrscheinlich, fügte er hinzu.
Der Experte merkte außerdem an, dass die durch Nordkorea bekannt gemachte Urananreicherungsanlage den USA bekannt gewesen sei.