Laut einem ehemaligen nationalen Sicherheitsberater der USA hatte es zwischen der US-Regierung Donald Trump und der südkoreanischen Regierung Moon Jae-in Meinungsverschiedenheiten über Nordkorea gegeben.
Von dieser Anekdote berichtete Herbert Raymond McMaster in seinen am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichten Memoiren „At War With Ourselves: My Tour of Duty in the Trump White House“. McMaster war 2017 und 2018 etwa ein Jahr lang nationaler Sicherheitsberater in der Regierung Trump.
Ihm zufolge sei es beim Spitzentreffen am 30. Juni 2017 im Weißen Haus zu Uneinigkeit über den Wortlaut der gemeinsamen Erklärung gekommen.
Die südkoreanische Seite habe auf einer Formulierung beharrt, nach der Verhandlungen mit Nordkorea zu einem bestimmten Zeitpunkt in Aussicht gestellt werden, und auf einer Anerkennung des Umstands, dass Seoul bei den Bemühungen um Gespräche mit Nordkorea die führende Rolle übernehmen würde. Dagegen habe die US-Seite auf einer Formulierung bestanden, dass die Sanktionen unerlässlich seien. Denn nur mit Sanktionen ließe sich Kim Jong-un davon überzeugen, dass die Denuklearisierung in seinem besten Interesse sei, hieß es.
Nach weiteren Angaben habe Präsident Moon bei einem anschließenden Treffen mit dem damaligen US-Vizepräsidenten Mike Pence gesagt, dass Kim Jong-un, ähnlich wie seinerzeit Saddam Hussein und Muammar al-Gaddafi, glaube, dass er Atomwaffen zur Verteidigung brauche. Pence habe gekontert, man müsse auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass Kim diese Waffen für Angriffszwecke besitzen wolle.
Diese Uneinigkeit über die Beweggründe Kim Jong-uns habe zwangsläufig zu Spannungen und Meinungsverschiedenheiten geführt. Er, Pence und Pottinger (damaliger stellvertretender nationaler Sicherheitsberater) hätten sich in den folgenden Monaten bemüht, diese beizulegen, schrieb McMaster weiter.