Nordkorea begeht weiterhin im großen Stil Kryptowährungsdiebstahl, um seine Atomwaffen- und Raketenprogramme zu finanzieren.
Das Land soll im vergangenen Jahr wertmäßig für etwa ein Drittel der Diebstähle von Kryptogeldern weltweit verantwortlich gewesen sein.
Das sagte Seth Bailey, der stellvertretende Sonderbeauftragte für Nordkorea im US-Außenministerium, am Dienstag (Ortszeit) bei einem Symposium in New York. Die Außenministerien Südkoreas und der USA hatten dort eine Tagung zur Bekämpfung der Geldwäsche virtueller Vermögenswerte Nordkoreas veranstaltet.
Bailey berief sich bei seinen Angaben auf einen Bericht des Blockchain-Forschungsunternehmens TRM Labs. Die von Nordkorea geraubte Summe werde dieses Jahr voraussichtlich noch weiter steigen.
Laut Angaben in dem Bericht stahlen nordkoreanische Hacker in der ersten Hälfte dieses Jahres 1,38 Milliarden Dollar an Kryptowährungen. Das sei doppelt so viel gewesen wie im Vorjahreszeitraum.
Nach Schätzungen Baileys wurden Nordkoreas Programme zur Entwicklung von Massenvernichtungswaffen und ballistischer Raketen zu über 40 Prozent mit Kryptowährungen finanziert.
Zu dem Symposion kamen Vertreter der Behörden für die Bekämpfung von Geldwäsche sowie der Kryptowährungs- und Zahlungsindustrie aus etwa 40 Ländern zusammen. Ziel war ein Informationsaustausch über den aktuellen Stand der Kryptodiebstähle Nordkoreas. Auch über das Vorgehen seitens der südkoreanischen und US-amerikanischen Regierung und ein gemeinsames Handeln von öffentlichen und privaten Akteuren wurde gesprochen.