Die Regierung will wegen Zahlungsschwierigkeiten der Online-Marktplätze TMON und WeMakePrice die betroffenen kleinen Händler unterstützen.
Dafür sollen mindestens 560 Milliarden Won oder rund 445 Millionen Dollar bereitgestellt werden, teilte das Finanzministerium am Montag mit.
Bei TMON und WeMakePrice kam es wegen einer Liquiditätsklemme beim in Singapur beheimateten Eigentümer Qoo10 zu Zahlungsverzögerungen. Das Unternehmen soll sich bei Übernahmen verschätzt haben.
Bei den koreanischen Marktplätzen stehen zurzeit Zahlungen in Höhe von 210 Milliarden Won aus. Nach Angaben des Ministeriums wird befürchtet, dass die Summe anwächst.
Die Regierung beschloss heute in einer Dringlichkeitssitzung, dass 200 Milliarden Won aus dem Fonds für öffentliche Einrichtungen den betroffenen kleinen Händlern zur Verfügung gestellt werden. Weitere 300 Milliarden Won sollen aus Fonds für Kreditgarantien kommen.
Darüber hinaus soll Reisebüros mit 60 Milliarden Won geholfen werden, die von den Zahlungsschwierigkeiten besonders hart betroffen sind.
Den Händlern soll eine Fristverlängerung für Steuerzahlungen gewährt werden. Außerdem soll ihnen bei der Suche nach neuen Absatzkanälen geholfen werden.
Die Verantwortung für die Probleme liege zwar bei den beiden Unternehmen, die Regierung habe sich aber für eine Unterstützung von Kunden und Händlern entschieden und wolle mit allen verfügbaren Mitteln den Schaden minimieren, sagte der stellvertretende Finanzminister Kim Beom-seok in der Sitzung.
Qoo10 teilte unterdessen südkoreanischen Finanzbehörden mit, im August 500 Millionen Dollar für die Beseitigung der Probleme aufbringen zu wollen, hieß es von der Finanzdienstekommission (FSC).
Qoo10-Chef Ku Young-bae entschuldigte sich am Montag für den Vorfall und kündigte rasche Maßnahmen an. Er wolle eigene Aktien und Vermögenswerte verkaufen.
Ku hatte Qoo10 im Jahr 2010 gegründet. TMON wurde 2022 übernommen, WeMakePrice im letzten Jahr.