Die südkoreanische Zentralbank hat den Leitzins erneut eingefroren.
Der Geldpolitik-Ausschuss der Bank of Korea (BOK) beschloss am Donnerstag, den Schlüsselzins bei 3,5 Prozent zu belassen.
Damit liegt der Leitzins seit dem 13. Januar letzten Jahres fast 18 Monate lang bei 3,5 Prozent. So lange war der Zinssatz noch nie eingefroren.
Die Entscheidung, den Zinssatz das zwölfte Mal in Folge einzufrieren, wird vor allem auf den Wertverlust der Landeswährung, die hohen Kreditschulden privater Haushalte und die angespannte Lage auf dem Immobilienmarkt zurückgeführt.
Der Won-Dollar-Wechselkurs hatte Mitte Mai die Marke von 1.400 Won pro Dollar übertroffen und lag zuletzt bei etwa 1.380 Won pro Dollar.
Die Schulden der privaten Haushalte wachsen zurzeit schnell, weil Wohnungen wieder stärker gehandelt werden und teurer wurden.
Dass die US-Zentralbank Fed kein klares Signal für eine baldige Zinssenkung gibt, gilt als weiterer Faktor für die Entscheidung der BOK.
Im Juni kletterten die Verbraucherpreise in Südkorea gegenüber dem Vorjahr um 2,4 Prozent. Damit war die Inflation so niedrig wie seit elf Monaten nicht mehr. Das Inflationsziel der Notenbank liegt bei zwei Prozent.
BOK-Chef Rhee Chang-yong hatte nach der Zinseinfrierung im Mai Bereitschaft zu einer Zinssenkung bekundet, wenn sich der Anstieg der Verbraucherpreise auf 2,3 bis 2,4 Prozent verlangsamt.