Der Mindestlohnkommission ist es nicht gelungen, fristgemäß den Mindestlohn für kommendes Jahr festzulegen.
Die gesetzliche Frist für die Beratungen lief am gestrigen Donnerstag ab.
Bei der sechsten Plenarsitzung am Donnerstagnachmittag diskutierte das Gremium über eine differenzierte Anwendung des Mindestlohns nach Branchen, die die Vertreter der Arbeitgeber fordern.
Ryu Ki-jung, ein Vertreter vom Arbeitgeberverband KEF, argumentierte, dass die rapide, einheitliche Anhebung des Mindestlohns in kurzer Zeit zur erheblichen Minderung der Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes geführt habe.
20 der 30 OECD-Mitgliedsländer, die einen gesetzlichen Mindestlohn festlegen, wendeten nach verschiedenen Kriterien, darunter Branche, Alter und Region, differenzierte Mindestlöhne an. In der Schweiz gelte ein geringerer Mindestlohn in der Landwirtschaft und Blumenzucht, während einige Bundesstaaten der USA einen niedrigeren Mindestlohn als das Bundesniveau von 7,25 Dollar festlegten, sagte er.
Die Vertreter der Arbeitgeberseite forderten laut der Kommission differenzierte Mindestlöhne für die Restaurantbranche, die Taxibranche und Ketten von Convenience Stores.
Lee Mi-seon, Vertreterin vom Gewerkschaftsdachverband KCTU, sprach sich gegen die Forderung der Unternehmerseite aus. Eine differenzierte Anwendung stehe in direktem Widerspruch zum Zweck und Ziel des Mindestlohngesetzes, sagte sie.
Der Mindestlohn für 2024 liegt bei 9.860 Won (7,15 Dollar) pro Stunde. Gegenüber 2023 war der Lohn um 2,5 Prozent angehoben worden.