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Laut der britischen Tageszeitung „The Telegraph“ wird das indonesische Parlament voraussichtlich am 15. Dezember ein Gesetz verabschieden, das Sex außerhalb der Ehe verbietet. Dies soll mit bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft werden können. Das Gesetz wird sowohl für indonesische Bürger als auch für dort lebende Ausländer und Touristen gleichermaßen gelten. 

Indonesien ist ein streng islamischer Staat und bekannt für Strafmaßnahmen gegen Handlungen, die gegen seine Werte verstoßen, darunter zum Beispiel Treffen mit Mitgliedern des anderen Geschlechts und Alkoholkonsum. Solche Fälle werden mit Stockschlägen bestraft. Der stellvertretende indonesische Justizminister Edward Omar Sharif Hiariej sagte gestern, er sei stolz darauf, dass ein Strafgesetz geschaffen wird, das den von Indonesien hochgehaltenen Werten entspricht. 

Die indonesische Insel Bali ist ein beliebtes Urlaubsziel, das jedes Jahr von Millionen von Touristen besucht wird. Nun wird befürchtet, dass Bali als Reiseziel weniger attraktiv wird, wenn das geplante Gesetz verabschiedet wird. Die indonesische Tourismusbranche warnt davor, dass das Gesetz eine Bedrohung für die indonesische Reiseindustrie werden kann. 

Internationale Menschenrechtsorganisationen sind darüber besorgt, dass in Indonesien die Islamisierung zügig voranschreitet und die Privatsphäre der Menschen übermäßig verletzt wird. Sie rufen das Land dazu auf, mit den Prügelstrafen aufzuhören und die Scharia-Gesetze abzuschaffen. Andreas Harsono von Human Rights Watch sagte, wenn der Gesetzentwurf verabschiedet wird, werde für die Bürger Indonesiens eine dunkle Zeit anbrechen. Der Entwurf wird jedoch von konservativen islamischen Organisationen, die in Indonesiens Politik viel Einfluss haben, stark unterstützt.