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Hintergrund

Südkorea will sich möglicherweise an Halbleiterallianz „Chip 4“ beteiligen

2022-07-30

Nachrichten

ⓒKBS News

Südkorea erwägt offenbar eine Beteiligung an der von den USA angeregten Halbleiterallianz „Chip 4“.


Die USA hatten im März Südkorea, Taiwan und Japan die engere Zusammenarbeit bei der Verbesserung der Halbleiter-Lieferketten vorgeschlagen. Hinter dem Bündnis steckt auch die Absicht der USA, Chinas wachsende Halbleiterindustrie auszubremsen.


Wie bekannt wurde, soll Washington die Regierung in Seoul gebeten haben, bis Ende August eine endgültige Entscheidung über eine mögliche Beteiligung zu treffen. 

 

Die USA verfügen über die proprietäre Technologie für Halbleiter. Südkorea, Taiwan und Japan sind in der Halbleiter-Technologie weltweit führend. Sollten sich die vier Länder zu einem Bündnis zusammenschließen, wäre es möglich, die globalen Halbleiter-Lieferketten zu dominieren. 


Die südkoreanische Halbleiter-Produktion ist strukturell sowohl auf die Technik der USA als auch auf Chinas Importe angewiesen. Im letzten Jahr betrugen Südkoreas Halbleiter-Exporte 128 Milliarden US-Dollar. Davon gingen fast 40 Prozent nach China, und sogar 60 Prozent, wenn man Hongkong mit einschließt. Zum gesamten Umsatz von Samsung Electronics und SK Hynix steuern die Exporte nach China über 30 Prozent bei. Beide Unternehmen betreiben in China wichtige Fertigungsanlagen. 


Die südkoreanische Regierung befürchtet, mit der Beteiligung an „Chip 4“, China zu verprellen, was sich auf die Beziehungen zwischen beiden Ländern sowie Geschäfte südkoreanischer Technologieunternehmen negativ auswirken könnte. Sie will daher eine Beteiligung an der Allianz besonders gründlich abwägen. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass sich Südkorea trotz dieser Bedenken an „Chip 4“ beteiligen wird. Die Regierung vertritt den Standpunkt, dass die Allianz offen sein müsse für den Beitritt anderer, in der Halbleiterbranche führender Länder, darunter zum Beispiel die Niederlande. 


Unterdessen gab der Vorsitzende der SK Group, Chey Tae-won, am Dienstag bei einem virtuellen Treffen mit US-Präsident Joe Biden den Plan der Unternehmensgruppe, weitere 22 Milliarden Dollar in den USA zu investieren, bekannt. Davon sollen 15 Milliarden Dollar in die Halbleiterbranche fließen.

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