Professor Kim Chun-Shik, der sich im koreanisch-deutschen Bildungsaustausch engagiert
2024-04-19
ⓒ Getty Images BankJae-sun wählte nach reiflicher Überlegung einen großen Luftbefeuchter aus und fragte Min-hee nach ihrer Meinung. Sie nickte, um zu zeigen, dass es sie nicht interessierte.
„Willst du etwas essen, wenn du sonst nichts hast?“, fragte sie.
Jae-sun stimmte zu und lenkte den Einkaufswagen in Richtung der Lebensmittelabteilung.
„Ich wollte eigentlich essen gehen“, dachte Min-hee, während sie Jae-sun langsam folgte. Er prüfte sorgfältig die Preise. Min-hee hatte noch nie einen Blick auf die Preisschilder geworfen, wenn sie etwas kaufte. Min-hee füllte den Wagen mit den Krabben, dem Fisch und dem Bier, das Jae-sun zurück ins Regal gestellt hatte. Der Einkaufswagen war voll, als sie zur Kasse gingen, und sein Gesicht war leicht gerötet.
Jae-sun kochte mit den Zutaten, die sie gekauft hatten, und Min-hee war zum ersten Mal seit langem wieder betrunken.
Wenn Jae-sun jeden Abend zur Arbeit ging, griff Min-hee unermüdlich auf sein Social-Media-Konto zu und spionierte Park Jae-hee aus. Sie lachte laut auf, als sie ein Foto von ihm mit entblößtem Oberkörper im Badezimmer sah. Sein Gesicht war mit der Nase und den Ohren eines Kaninchens bedeckt. Offenbar hatte er eine Anwendung benutzt, die das Gesicht eines Menschen in das eines Tieres verwandelt. Park Jae-hees Gesicht war voller Freude und seine Augen funkelten. Aber Han Jae-suns Augen waren stumpf und er hatte Tränensäcke unter den Augen.
„Danke für alles“, sagte Jae-sun, während er hinter ihre Schultern schaute, nicht in ihre Augen.
„Nein, es tut mir leid“, meinte Min-hee. Sie bereute es sofort, sich entschuldigt zu haben. Sie war immer noch der Meinung, dass sie diejenige sein sollte, die eine Entschuldigung erhielt. Jae-sun sah traurig aus und blieb zögernd im Flur stehen. Das erweichte sie. Wenn Jae-sun sich entschuldigt hätte, hätte sie ihn bitten können, zu bleiben. Wenn er sich als Park Jae-hee geoutet hätte, hätte sie ihm sagen können, dass es in Ordnung sei. Schließlich sagte er.
„Kann ich die Monstera-Stängel in den Gläsern haben?“
Wi Sujeong (*1988): „Wie man einen Monstera wachsen lässt“ (2022)
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