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Kultur

Taryeong in der traditionellen Musik

#Musik verbindet l 2022-10-27

Musik verbindet

Taryeong in der traditionellen Musik

Der Gyeongbok-Palast in Seoul ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Korea. Besucher können in den Anlagen die majestätischen und eleganten Gebäude und Gärten aus der Joseon-Ära genießen - wenn sie möchten, gewandet in der traditionellen koreanischen Kleidung Hanbok. Auch der Wachwechsel vor dem Haupttor ist eine beliebte Attraktion und folgt dem Zeremoniell, wie es in den „Annalen der Joseon-Dynastie“ dokumentiert wurde. Der Gyeongbok-Palast wurde kurz nach der Gründung des Königreiches Joseon 1392 erbaut. 1592 brannte er jedoch während der japanischen Invasion in Korea nieder, und für rund 200 Jahre blieben nur seine Ruinen. Erst Heungseon Daewongun흥선 대원군, Regent und Vater von Joseons letztem König Gojong고종, baute den Palast im späten Joseon wieder auf, um die Würde des Königshofes wiederzubeleben. Für die Bauarbeiten wurden Menschen aus dem ganzen Land rekrutiert, und daraus entstand ein Volkslied mit dem Namen „Gyeongbokgung Taryeong경복궁타령.” 


In dem Lied heißt es: „Im April 1865 begannen wir, den Gyeongbok-Palast wieder aufzubauen“. April gehörte zu den Monaten mit der meisten Arbeit für Bauern, denn sie mussten die Reissetzlinge pflanzen. Und doch mussten die Arbeiter, die meisten von ihnen Bauern, ihre Heimat und ihre Familien zurücklassen und nach Hanyang kommen, um dort den Palast für die königliche Familie zu erbauen. Das muss sehr hart und einsam gewesen sein. Das ist der Grund, warum „Gyeongbokgung Taryeong“ auf den ersten Blick den Wiederaufbau des Palastes zu feiern scheint, tatsächlich aber die Abneigung des einfachen Volkes gegen den Königshof zum Ausdruck bringt. 


Mit Taryeong타령 sind traditionelle Lieder gemeint, normalerweise Volkslieder. Zwei Beispiel sind „Saetaryeong새타령“ oder „Gakseori Taryeong각설이타령“. Lieder vom Genre Taryeong zeichnen sich dadurch aus, dass verschiedene Geschichten zu einem bestimmten Thema gesungen werden. Es gibt auch einige Instrumentalstücke, die „Taryeong“ genannt werden, so zum Beispiel der „Taryeong“ in „Yeongsanhoesang영산회상“ oder „Giltaryeong길타령“ in „Chwitapungryu취타풍류.“ In solchen Stücken bezieht sich Taryeong auf Musik, die zu Taryeong Jangdan타령 장단 gespielt wird, einer rhythmischen Struktur mit zwölf Schlägen. Dieser Rhythmus taucht in Liedern auf, die leicht und fröhlich sind. 

 


Das Wort Taryeong hat noch eine weitere Bedeutung. Koreaner sagen zum Beispiel: “Du singst immer den gleichen Taryeong” oder “Meine Mutter macht immer den Taryeong vom Lernen”. In diesem Kontext ist ein ständiges Jammern oder Ermahnen gemeint, etwas, das immer gleichbleibt oder wiederholt wird. Die meisten Themen werden alt, wenn man sie immer und immer wieder hört. Für viele gibt es aber eine Ausnahme: Geld. Im Pansori „Heungboga“ wird der arme Heungbo plötzlich reich. Eine Schwalbe, der Heungbo das Bein gerichtet hatte, kehrt zurück mit einem magischen Kürbissamen, aus dem große Kürbisse voller Geld und Reis wachsen. Und die Kürbisse werden nie leer, egal wie viel Heungbo und seine Frau herausnehmen. Vor lauter Freude singt das Ehepaar dann das Lied „Dontaryeong돈타령“. 


Musik 

  1. „Gyeongbokgung Taryeong“, gesungen von Chae Su-hyeon, begleitet von Second Moon
  2. „Taryeong“ aus „Yeongsanhoesang“, Geomungo gespielt von Lee Se-hwan
  3. Passagen aus dem Pansori „Heungboga“, gesungen von Kim So-hee

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