Zum Menü Zum Inhalt
Go Top

Kultur

Volkslieder über Berge

#Musik verbindet l 2022-10-20

Musik verbindet

Volkslieder über Berge

Im alten Korea hörten Adlige und das einfache Volk unterschiedliche Musik. Am Königshof und unter den Adligen hörte man Jeongak정악, was „richtige Musik“ bedeutete. Dazu gehörten auch Lieder mit Gesang, die sich Jeongga정가 nannten. Das einfache Volk dagegen hörte das, was wir heute Volksmusik nennen. Darunter fiel zum Beispiel die Einmannoper Pansori oder auch verschiedene Liedarten, die Japga잡가 genannt wurden. Konfuzianische Gelehrte hätten diese Lieder nie gehört. Doch heute sind mit Japga Lieder gemeint, die von ausgebildeten Sängern und Sängerinnen dargeboten werden. Es gibt zwei Arten von Japga: solche, die im Sitzen gesungen werden und Jwachang좌창 heißen, und solche, die im Stehen oder tanzend gesungen werden und die Namen ipchang입창 oder seonsori선소리 tragen. Heute möchten wir uns mit den letzteren beschäftigen, und zwar insbesondere mit einer bestimmten Gruppe an Seonsori: den Santaryeong산타령 oder „Bergliedern“. Santaryeong ist ein Übergriff für eine Reihe von Liedern über Berge, die Titel tragen wie “Nolryang놀량,” “Apsantaryeong앞산타령,” “Dwitsantaryeong뒷산타령,” oder “Jajinsantaryeong자진산타령.” Der Anführer einer Musikkapelle, der Mogabi모가비 genannt wird, beginnt mit einem lauten Schrei, woraufhin die anderen Sänger der Kapelle zu singen beginnen und dabei tanzen und auf eine kleine Trommel namens Sogo소고 schlagen. 


Gegen Ende der Joseon-Ära waren solche Seonsori-Lieder sehr beliebt in Hanyang한양, wie Seoul früher hieß. Gespielt wurden sie von Kapellen, die Soripae소리패 hießen, und davon gab es einige in Hanyang: bekannt waren zum Beispiel Ddukseom soripae뚝섬 소리패, Hangang soripae한강 소리패 oder Gwacheon Bangadari Soripae과천 방아다리 소리패. Sie spielten auf, wo immer sich die Menschen versammelten. Es gab zum Beispiel eine alte Tradition, beim ersten Vollmond des Jahres eine Brücke zu überqueren. Dieser Brauch wurde Dapgyo답교 genannt, und die Menschen glaubten, dass dies sie für ein Jahr vor Krankheit und Beinbrüchen schützen würde. Damals gab es in Hanyang nur wenige Brücken, die man überqueren konnte, vielleicht zwei oder drei über den Fluss Chenggyecheon청계천. Wir können uns also vorstellen, wie viele Menschen sich aus dem Anlass versammelten. Dies zog dann natürlich auch die Kapellen an, die die Massen unterhielten und an dem Tag gut Geld verdienten. 


Korea ist ein gebirgiges Land, so dass es viele Lieder über Berge gibt. Eines dieser Lieder ist ein Santaryeong aus der Jeolla-Provinz. Er wird „Namdo Santaryeong남도산타령“ oder auch „Sanajitaryeong산아지타령“ genannt, da sein Refrain mit dem Ausdruck „Sanajiroguna산아지로구나“ endet. Die Menschen in der Jeolla-Provinz sollen dieses Lied gesungen haben, wann immer sie in den Feldern arbeiteten, in den Wäldern Feuerholz hackten oder sich versammelten, um zu feiern. Das Lied beginnt mit einer häufig genutzten Formulierung, die sich über die Kürze des menschlichen Lebens beschwerte: „Himmel und Erde werden nicht älter und der Mond lebt in Ewigkeit, aber der Mensch lebt nur für 100 Jahre in stillen und einsamen Bergen“. An einer anderen Stelle in dem Lied gibt es zärtliche Zeilen an einen geliebten Menschen: „Wenn dir zu kalt oder zu warm ist, komm in meine Arme. Wenn das Kissen zu hoch oder zu niedrig ist, leg deinen Kopf auf meine Schulter“. 


Musik

  1. „Apsantaryeong“, gesungen von Jeong Deuk-man und anderen
  2. „Nolryang“, gesungen von Yegyul Band
  3. „Namdo Santaryeong“, gesungen von Park Yang-deok

Die Redaktion empfiehlt

Close

Diese Webseite verwendet Cookies und andere Techniken, um die Servicequalität zu verbessern. Die fortgesetzte Nutzung der Webseite gilt als Zustimmung zur Anwendung dieser Techniken und zu den Richtlinien von KBS. Mehr >