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Kultur

Lieder zur Geschichte der Chunhyang

#Musik verbindet l 2022-04-14

Musik verbindet

Lieder zur Geschichte der Chunhyang

Der Frühling ist für Jung und Alt eine anregende Zeit. Die frische Frühlingsluft, die warmen Sonnenstrahlen und die vielen Blumen inspirieren die Menschen, nach einer neuen Liebe zu suchen oder existierende Beziehungen zu vertiefen. Das Pansori „Chunhyangga“춘향가 gibt einige Ideen, was man dafür tun könnte. Lee Mong-ryong이몽룡 bietet Chunhyang춘향 darin immer wieder etwas zu essen an. Er präsentiert ihr ein Stück reife Wassermelone mit Honig aus Gangneung, köstliche Früchte wie Kirschen und Trauben, und sogar Süßigkeiten, die damals eine seltene Köstlichkeit waren. Alles süße Dinge, was auf die Gefühle von Mong-ryong für Chunhyang hindeuten mag. 


Es gibt viel zu bedenken, wenn man mit jemandem zusammen ist oder sogar heiratet. Viele halten die Persönlichkeit für das Wichtigste, aber für zwei Menschen, die in völlig unterschiedlichen Umständen aufgewachsen sind und unterschiedliche Bildung und finanziellen Status haben, ist es oft schwierig, sich zu verstehen. Man streitet sich leicht über Kleinigkeiten. Auch im „Chunhyangga“ geht Chunhyang nicht gleich auf Mong-ryongs Avancen ein. Als Bangja방자, der Diener Mong-ryongs, Chunhyang von dem hohen Status seines Herren erzählt, ist Chunhyang nicht sonderlich beeindruckt. Stattdessen lässt sie Mong-ryong ausrichten, dass ein Schmetterling zur Blume kommt und nicht andersherum, und deutet damit an, dass er sich persönlich um sie bemühen solle. Wolmae월매, Chunhyangs Mutter, erfährt von Mong-ryongs Bemühungen um seine Tochter, und sie macht sich Sorgen um die Zukunft des Mädchens. Wolmae war eine Gisaeng, eine Unterhaltungskünstlerin, und nach damaligem Recht musste die Tochter einer Gisaeng ebenfalls eine Gisaeng werden. Wolmae hatte alles dafür getan, ihre Tochter anständig zu erziehen, aber für die Welt war Chunhyang dennoch nichts anderes als die Tochter einer Gisaeng. Und Wolmae wusste genau, wie ein Mädchen niederer Herkunft enden würde – verlassen von ihrem adligen Liebhaber und in Armut. Bevor Wolmae also Mong-ryong erlaubte, ihre Tochter zu treffen, musste er ihr schwören, dass er diese nicht verlassen würde. Und doch bricht Mong-ryong schließlich in die Hauptstadt auf, um sich dort auf die Beamtenprüfung vorzubereiten. Es muss Wolmae das Herz gebrochen haben, als sie das hörte. 


Die Geschichte von Chunhyang und Mong-ryong wurde über die Jahre oft reinterpretiert und adaptiert. Während früher meistens Chunhyangs Keuschheit und ihr unerschütterliches Vertrauen in Mong-ryong im Mittelpunkt standen, wird Mong-ryong heute eher als ein rücksichts- und verantwortungsloser Schnösel gesehen und Chunhyang als eine Frau, die ihren eigenen Weg geht. Während der japanischen Kolonialzeit hatte der Meistersänger Lim Bang-ul임방울 einen Hit mit „Ssukdaemeori쑥대머리“, einem der Lieder aus dem Pansori „Chunhyangga“. Ssukdaemeori bedeutet ungekämmtes Haar und beschreibt Chunhyangs Zustand im Kerker, nachdem sie die Avancen des Gouverneurs abgelehnt hatte. Viele einfache Koreaner, die unter der japanischen Kolonialherrschaft litten, konnten sich wohl mit dem Schicksal des Mädchens identifizieren. Und mit Lim Bang-uls gefühlvollem Gesang war es kein Wunder, dass das Lied zu einem Klassiker wurde. Heute mögen die Menschen vor allem eine moderne Version von „Ssukdaemeori“, gesungen von Park Ae-ri박애리. 


Musik

  1. „Sarangga“, gesungen von Lee Bong-geun, Begleitung Second Moon
  2. „Chunhyangga“, gesungen von Seo Jin-sil und DJ Miso
  3. „Ssukdaemeori“, gesungen von Park Ae-ri

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