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Kultur

Pungryu-Musik

#Musik verbindet l 2021-12-15

Musik verbindet

Pungryu-Musik

Ein anerkannter Philosoph und Dichter der Silla-Zeit namens Choi Chi-won최치원beschrieb Pungryu als ein wichtiges Grundprinzip des Landes. Denn in ihm würden sich Konfuzianismus, Buddhismus und Taoismus vereinigen und Pungryu verändere jedes Lebewesen, mit dem es in Kontakt komme. Es handelte sich bei Pungryu in diesem Sinne um ein Gemisch aus einheimischen Religionsvorstellungen und importierten Glaubenssystemen, das sich zu einer Natur- und Lebensphilosophie weiterentwickelte. Im Laufe der Zeit allerdings reduzierte sich die Bedeutung von Pungryu und es wurde später lediglich mit der Wertschätzung von Gedichten, Kunst und Musik in Harmonie mit der Natur gleichgesetzt. 

Galt eine Person als des Pungryu kundig, bedeutete das, dass diese sich mit den Künsten auskannte und sie zu würdigen wusste. Es gibt einige koreanische Musikbegriffe, in denen das Wort Pungryu auftaucht, wie beispielsweise Julpungryu줄풍류 und Daepungryu대풍류. Julpungryu bezieht sich dabei auf Pungryu-Musik, die auf Saiteninstrumenten gespielt wird, während unter Daepungryu Pungryu-Musik mit Bambusinstrumenten zu verstehen ist. Unter dem Namen Pungryubang풍류방 kam in der Vergangenheit eine Gruppe von Musikliebhabern zusammen, um gemeinsam Musik zu hören und aufzuführen. Bei derartigen Treffen wurde hauptsächlich die Pungryu-Musik gespielt. 

Eines der heute noch bekanntesten Pungryu-Musikstücke ist die Instrumentalsuite Yeongsanhoesang영산회상, die insgesamt neun Sätze umfasst. Vom ersten Satz „Berg Sangryeongsan“ bis zum letzten mit dem Titel „Militärmusik“ dauert es etwa 45 bis 50 Minuten, um das gesamte Yeongsanhoesang durchzuspielen. In der Instrumentalsuite werden die Vorzüge der jeweiligen Instrumente durch die harmonische Verbindung mit anderen Instrumenten noch weiter unterstrichen. So hebt sich die kleinste Flöte Sepiri세페리 noch besser ab, wenn sie von den sanften Klängen der Saiteninstrumente wie Gayageum가야금 oder Geomungo거문고 begleitet wird. Zuweilen wird mit den leichten Klängen der Flöte Danso단소 oder des Saiteninstruments Yanggeum양금 der Musik weitere Tiefe und Komplexität verliehen. 

Das Stück Yeongsanhoesang kann auf verschiedene Weise dargeboten werden. So kann man nur einen Satz oder auch zwei Sätze separat spielen oder das Stück wird mit nur einem einzigen Instrument aufgeführt. Blasinstrumentenmusiker können vor allem mit dem langen und im behäbigen Tempo gespielten Satz „Berg Sangryeongsan“ durch improvisatorische Variationen ihr Können unter Beweis stellen. Kommen bei der Aufführung von Yeongsanhoesang nur Blasinstrumente zum Einsatz, wird die Musik, wie eingangs bereits erwähnt, als Daepungryu bezeichnet. Die Daepungryu-Musik wurde häufig bei Tanzdarbietungen im königlichen Palast gespielt. Aber auch in Gemeinden auf dem Land wurde die Instrumentalsuite Yeongsanhoesang aufgeführt. Dann reicherten die Musiker das Stück mit den für die Region typischen musikalischen Elementen an. Diese Versionen von Yeongsanhoesang wurden als Hyangje julpungryu향제 줄풍류 bezeichnet, während die Versionen von Volksmusikern als Volkspungryu bekannt wurden. Für gewöhnlich weist das Yeongsanhoesang einen ruhigen und gleichbleibenden Ton sowie Rhythmus auf, die Volkspungryu-Versionen zeichnen sich dagegen durch ein schnelleres Tempo und mehr Emotionen aus. Zu den Volkspungryu-Versionen zählen beispielsweise die Musikstücke „Taryeong“타령 und „Gunak“군악. 


Das Yeongsanhoesang basiert ursprünglich auf einem buddhistischen Lied, in dem die sieben Wörter Yeongsanhoesangbulbosal영산회상불보살 wiederholt werden. Dahinter steckt die Geschichte, dass bei einer Predigt von Buddha am Gridhakuta-Hügel in Indien über achtzigtausend buddhistische Heilige sowie zehntausend Anhänger, darunter der Gott der Schöpfung Brahmadeva und der Drachenkönig, zusammenkamen, um Buddhas Lehren zu hören. Diese eindrucksvolle Szene wird mit dem aus den sieben Wörtern bestehenden Begriff Yeongsanhoesangbulbosal ausgedrückt. Wie und warum die buddhistische Musik Teil der Pungryu-Musik wurde, ist nicht bekannt, doch man nimmt an, dass sie als Instrumentalmusik seit Mitte der Joseon-Zeit gespielt wurde. Als eines der ersten Musikstücke dieser Art gilt das Stück „Berg Sangryeongsan“ und im Verlauf der nachfolgenden Jahrhunderte entstanden viele Varationen wie das Stück mit dem Titel „Berg Seryeongsan“세령산. 


Musik

  1. „Berg Sangryeongsan“, gespielt auf der Piri von Jin Yun-kyeong 
  2. „Taryeong und Gunak“, gespielt am Gayageum von Mun Jae-suk, am Daegeum von Hong Jong-jin und am Janggu von Kim Jeong-su 
  3. „Berg Seryeongsan“, gespielt am Haegeum von Seong Eui-shin 

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