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Kultur

Lieder über Dokkaebi und andere Fabelwesen

#Musik verbindet l 2022-12-01

Musik verbindet

Lieder über Dokkaebi und andere Fabelwesen

Dokkaebi sind mythische Wesen, die Koreanern sehr vertraut sind, denn sie tauchen in vielen koreanischen Märchen auf. In chinesischen Schriftzeichen heißen diese Wesen „dokgakgwi독각귀”, auf Deutsch „einbeiniger Geist“, wobei die letzte Silbe „gwi“ für Geist steht. Doch Dokkaebi sind nicht die Geister verstorbener Menschen. Es sind auch keine Monster oder Feen damit gemeint. Für Angehörige anderer Kulturen ist es daher oft schwierig zu verstehen, was ein Dokkaebi eigentlich ist. Seit koreanische Fernsehserien mit Dokkaebi und anderen überirdischen Wesen im Ausland ausgestrahlt werden, gibt es eine angeregte Debatte über die Übersetzung des Begriffs. Nicht wenige Menschen in Korea halten es für besser, einfach das Wort „Dokkaebi“ zu verwenden, anstatt es zu übersetzen oder ein vergleichbares Wesen aus einer anderen Kultur zu finden.


Dem Volksglauben nach verwandeln sich alte Dinge in der Natur oder lang genutzte Gebrauchsgegenstände wie Besen oder Schüreisen in Dokkaebi. Diese Wesen machen dann als Irrlichter oder durch ein Geräusch wie zerbrechendes Porzellan auf sich aufmerksam. Wenn sie eine körperliche Form annehmen, sehen sie meist wie ein seltsamer Mensch aus. Sie spielen gerne Streiche und mögen Ssireum씨름, das traditionelle koreanische Ringen. Es gibt Geschichten von Menschen, die mitten in der Nacht ein Dokkaebi trafen und dann die ganze Nacht mit ihm ringen mussten, bevor sie weitergehen konnten. Es gibt sogar einen Geheimtipp, wie man ein Dokkaebi beim Ringen besiegen kann: das linke Bein ist ihre Schwachstelle. 


Da Dokkaebi magische Kräfte besitzen, beteten Koreaner in alten Zeiten oft zu ihnen und baten um Unversehrtheit und Reichtum. Fischer beteten für einen großen Fang, indem sie Buchweizengelee darboten, die Lieblingsspeise von Dokkaebi, und Schmiede, die mit Feuer arbeiteten, betrachteten die Wesen als ihre Schutzgeister. 


Dokkaebis sorgen oft für großes Chaos, aber manchmal tun sie auch Gutes. Wenn man einem Dokkaebi Geld leiht, so der Volksmund, dann kommt es jede Nacht wieder an, denn es vergisst, dass es das Geld schon zurückgezahlt hat. So wird man schließlich reich. Je nachdem, wie man sich verhält, können diese Wesen also ein Fluch oder ein Segen sein. 


In Korea gibt es noch ein weiteres Wesen, das dem Dokkaebi ähnelt – der Löwe. Löwen waren nie in Korea heimisch, aber sie tauchen oft im koreanischen Maskentanz auf. Vermutlich wurden Geschichten von Löwen aus dem Westen nach Korea getragen. Während der Ära des Vereinigten Silla-Reiches beschrieb der Gelehrte Choi Chi-won den Löwentanz in einem Gedicht. 


Durch eine ferne Wüste kam er, von einem Ort tausende von Ris entfernt. 

Seine Fellkleider sind zerrissen und er ist mit Schmutz bedeckt. 

Er schüttelt seinen Kopf und schnalzt mit seinem Schwanz, um die Menschheit zu zähmen. 

Seine außergewöhnlichen Fähigkeiten sind unvergleichlich.

 

Für die alten Koreaner, die noch nie einen Löwen gesehen hatten, waren sie eher mythische Wesen wie Drachen oder der Phoenix. Mit dem Löwentanz sollte die magische Energie der Löwen heraufbeschwört werden, um böse Geister zu vertreiben. 


In westlichen Geisterfilmen werden meist Menschen von bösen Geistern in Besitz genommen und fügen dann anderen Schaden zu. In der koreanischen Volksmythologie sind Geister dagegen nicht bösartig, sondern eher traurig und voller Gram. Koreanische Geister tauchen meist nicht auf, um Menschen weh zu tun, sondern eher, weil sie möchten, dass ihr tragisches Schicksal anerkannt wird. Doch ihr Anblick lässt die Menschen dann vor Schreck sterben - ein Nebeneffekt, der von den Geistern wohl nicht beabsichtigt ist. Koreanische Schamanen halten daher Zeremonien ab, bei denen nicht nur die großen Götter besänftigt werden, sondern im Anschluss auch all die Geister, die einen ungerechten Tod erlitten haben. 


Musik

  1. „Dokkaebichum“, gespielt von MuRR
  2. „Sajachum“, gespielt von Dong Seon-bon und anderen
  3. „Pagyeong“, gesungen von Kim Yu-ri

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