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Adaptationen klassischer Werke

#Musik verbindet l 2022-08-18

Musik verbindet

Adaptationen klassischer Werke

Der achtzehnjährige Pianist Lim Yun-chan임윤찬 sorgt derzeit für Furore. Das Wunderkind ist seit diesem Jahr nicht nur der jüngste Gewinner in der Geschichte des Van-Cliburn-Klavierwettbewerbs, sondern vermag es auch, selbst klassikferne Menschen mit seiner Musik zu Tränen zu rühren. Nachdem er diesen berühmten Wettbewerb gewonnen hatte, sagte er, dass sich nichts geändert habe. Er wolle weiter einfach nur für den Rest seines Lebens Klavier spielen. Für einen 18-jährigen ist das ein ungewöhnlich abgeklärter Kommentar, den man eher von einem alten und über die Jahre weise gewordenen Mann erwarten würde. Aber Lim Yun-chan soll auch ein klassisches Werk, die „Göttliche Komödie“ von Dante, so lieben, dass er es fast auswendig kann. 


Die meisten dürften von diesem Buch gehört haben, aber die wenigsten werden es tatsächlich auch gelesen haben. Dante schrieb dieses epische Gedicht im frühen 14. Jahrhundert im Exil. Es brauchte 14 Jahre, bis er das Gedicht mit seinen drei Teilen „Hölle“, „Fegefeuer“ und „Paradies“ fertiggestellt hatte. Der Bildhauer Auguste Rodin wurde von Dantes Göttlicher Komödie zu seinem „Höllentor“ mit der weltberühmten Skulptur des „Denkers“ inspiriert. Aber wie würde sich Dantes Klassiker als Pansori machen? Die Pansorisängerin Jeong Eun-hye hat sich viele Jahre mit einer Neuinterpretation von Dantes Werk beschäftigt und mehrere davon inspirierte Pansoristücke geschrieben. Es mag zunächst seltsam erscheinen, ein mittelalterliches italienisches Gedicht mit den Mitteln der traditionellen koreanischen Musik wiederzugeben. Aber sie wollte Dantes Meisterwerk damit in Korea bekannter machen. Damit dürfte sie Dantes Intention entsprechen. Denn obwohl damals Latein die Verkehrssprache zwischen den italienischen Stadtstaaten war, schrieb Dante die „Göttliche Komödie“ auf Toskanisch, der Sprache seiner Heimat Florenz. Er wollte sein Werk damit mehr Menschen zugänglich machen. 


Das Duo Haepaary해파리besteht aus Hye-won혜원, einer Produzentin, die Perkussion studiert hat, und Min-hee민희, einer jeongga정가-Sängerin. Das erste Projekt dieser zwei Musikerinnen mit dem Titel „Gwiin-hyeongga“ war eine Neuinterpration der zeremoniellen Musik des Königlichen Schreins Jongmyo, welche zum immateriellen Erbes Korea und zum Immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO gehört. In der Joseon-Dynastie war die Ahnenzeremonie im Jongmyo-Schrein der wichtigste nationale Ritus. Die Lieder, Instrumentalstücke und Tänze dieser Zeremonie sind schlicht, aber dennoch majestätisch und würdevoll. Das Duo Haepaary hat diese zeremonielle Musik Joseons mit Technomusik vereint. 


Bei der sEODo BAND서도밴드denken viele fälschlicherweise, dass der Name der Band sich auf die Volksmusik aus Seodo, den Provinzen Hwanghae-do und Pyongan-do im heutigen Nordkorea bezieht. Doch Seodo ist tatsächlich der Künstlername des Sängers der Band. Das „Do“ kommt von König Sejongs eigentlichem Namen, Yi Do이도. Der Sänger wählte diesen Namen, weil er mit seiner Musik das Leben der Menschen genauso bereichern will wie König Sejong, als er die koreanische Schrift Hangeul erfand. Die sEODo BAND bezeichnet ihre Musik als „Joseon Pop“. sEODo Band erklärt ihren Stil so, dass sie Elemente der traditionellen koreanischen Musik mit heutiger Pop-Musik verbindet. Der Sänger der Band lernte in seiner Kindheit Pansori, aber das merkt man seinem Gesang nicht an. Die Band spielt auch keine traditionellen Instrumente. Dennoch fühlen sich die Lieder sehr traditionell koreanisch an. 


Musik

1. „Höllentore“, gesungen von Jeong Eun-hye

2. „Gwiin-hyeongga“,gesungen von Haepaary

3. „Ganggangsullae“, gesungen von der sEODo BAND

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