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Nordkorea

Nordkorea und die USA bereiten ihren zweiten Gipfel vor

2019-02-21

Schritte zur Wiedervereinigung

© Getty Images Bank

Vor dem zweiten Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un am 27. und 28. Februar in Hanoi gibt es eine Fülle von vorbereitenden Schritten. Eine nordkoreanische Delegation ist in der vietnamesischen Hauptstadt, um die Logistik und protokollarische Fragen zu klären. Zudem treffen sich Unterhändler aus Nordkorea und den USA, um sich weiter über die Gipfelthemen abzustimmen. Zum Thema sagt der Experte Chung Dae-jin vom Ajou-Institut für Wiedervereinigung an der Ajou-Universität:


Beamte aus Nordkorea und den USA sind in Vietnam eingetroffen, um die Logistik zu prüfen und Diskussionen über die Agenda des zweiten Kim-Trump-Gipfels zu führen. Aus Nordkorea spielt der Direktor der Kommission für Staatsangelegenheiten, Kim Chang-son, eine wichtige Rolle, um Kim Jong-uns Protokoll zu organisieren. Getrennt davon werden der US-Sonderbeauftragte für Nordkorea, Stephen Biegun, und sein nordkoreanischer Ansprechpartner Kim Hyok-chol die letzten Punkte des Gipfels koordinieren.


Kim Chang-son und der stellvertretende Stabschef des Weißen Hauses, Daniel Walsh, prüfen zudem die jeweiligen Unterkünfte für Kim Jong-un und Trump und deren Reiserouten: 


Vor dem Gipfel gibt es neben den Überprüfungen des Protokolls weitere Verhandlungen auf Arbeitsebene. Den Themen gilt große Aufmerksamkeit. Es wird vermutet, dass beide Länder bis zur letzten Minute um Pjöngjangs Denuklearisierungsmaßnahmen und Washingtons Gegenleistungen ringen. Beide Länder haben noch keine Ankündigung zu den Unterkünften der beiden Staatsmänner gemacht. Besonders Nordkorea ist sehr um die Sicherheit Kims besorgt. 


Kim Chang-son, der auch als eine Art Stabschef von Kim Jong-un gilt, besuchte derweil am vergangenen Sonntag die Smartphone-Fabrik des südkoreanischen Unternehmens Samsung in Hanoi sowie am Dienstag das vietnamesische Außenministerium. Das könnte ein Hinweis darauf sein, wohin Kim Jong-un in Hanoi gehen wird: 


Medienberichten zufolge stattet Kim Jong-un Vietnam einen Staatsbesuch ab. Es wäre der erste Staatsbesuch des Machthabers. Er war einige Male in China, doch waren das keine Staatsvisiten. Ich kann mir vorstellen, dass Nordkorea die Gelegenheit nutzt, um Kims diplomatische Aktivitäten als solche eines Führers eines normalen Staates zu demonstrieren. Kim könnte mit dem staatlichen Jet mit dem Codenamen Chammae-1 direkt nach Vietnam fliegen. Doch haben wir auch gesehen, dass Kim Chang-son in Guangzhou in China war, bevor er in Hanoi eintraf. In Vietnam besuchte er außerdem die an China grenzende Provinz Lang Son. Das nährte Spekulationen, dass der nordkoreanische Machthaber mit dem Zug nach Vietnam fahren könnte.  


Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete zuletzt, Kim Jong-un werde während seines Besuchs auch den vietnamesischen Industriestandort Bac Ninh besuchen. Doch die größte Aufmerksamkeit gilt dem Gipfel mit Trump: 


Das Hauptthema wird natürlich die komplette Denuklearisierung Nordkoreas sein. Die USA wollen von Nordkorea, dass es über den Abbau des Nuklearkomplexes Yongbyon hinaus weitere Schritte unternimmt. Abhängig von der Antwort Pjöngjangs werden die USA das Niveau der Maßnahmen zur Lockerung der internationalen Sanktionen gegen Nordkorea anpassen. Sie könnten zum Beispiel beschließen, die Restriktionen für die Ölimporte aufzuheben, oder einer Ausnahme von Sanktionen zustimmen, um die Wirtschaftsprojekte zwischen Süd- und Nordkorea zu fördern. 


Die Unterhändler Stephen Biegun und Kim Hyok-chol hatten bereits Anfang dieses Monats in Pjöngjang über die Gipfelthemen gesprochen. Dabei ging es vor allem darum, die Positionen beider Seiten deutlich zu machen: 


Nordkorea und die USA haben beim ersten Gipfel im Juni in Singapur den prinzipiellen Rahmen für die Denuklearisierung festgelegt. Jetzt ist es Zeit, spezifische Maßnahmen zur Umsetzung der Singapur-Vereinbarung zu verkünden. Wenn sich beide Seiten nur auf einen kleinen Deal einigen, wird der Rest der Welt sich fragen, ob der Nordkorea-USA-Gipfel Sinn macht. Ein kleiner Deal könnte sein, dass Nordkorea Inspektionen von ausländischen Experten zum Atomtestgelände Punggye-ri oder zum Raketentestort Tongchang-ri zulässt und die USA entscheiden, ihre humanitäre Hilfe für Nordkorea auszuweiten. 


Kim und Trump stehen an einem kritischen Punkt in ihren Verhandlungen. Der Erfolg ihres Gipfels wird auch davon abhängen, inwieweit die Unterhändler bei ihren Vorbereitungen vorankommen.

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