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Nordkorea

Nordkorea und die USA treiben Vorbereitungen für Gipfel voran

2019-01-17

Schritte zur Wiedervereinigung

© YONHAP News

Das diplomatische Klima zwischen Nordkorea und den USA scheint sich wieder zu verbessern. Beide Länder treiben ihre Vorbereitungen für das zweite Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un nach dessen Besuch in China in der vergangenen Woche voran. Der Experte Hong Hyun-ik vom privaten Sejong-Institut sagt zum Thema: 


Bei einem Kabinettstreffen im Weißen Haus Anfang dieses Jahres sagte Trump, dass er einen wunderbaren Brief von Kim Jong-un bekommen habe. Er bezog sich dabei auf den Brief vom Ende des vergangenen Jahres. Einem Medienbericht zufolge antwortete Trump, und sein Brief wurde per Hand an Pjöngjang überreicht. Es hieß, einige US-Beamte waren in der nordkoreanischen Hauptstadt, um Trumps Entschlossenheit zu einem weiteren Gipfeltreffen mit Kim zu übermitteln. Experten gehen davon aus, dass der Gipfel Ende Februar oder Anfang März stattfinden könnte. 


Beim nächsten Gipfeltreffen werden erneut das nordkoreanische Atomprogramm und die Gegenleistungen der USA für dessen Abbau im Mittelpunkt stehen. US-Außenminister Mike Pompeo sagte am 13. Januar, Washington arbeite derzeit mit Pjöngjang an Detailfragen: 


Trump hat seine Bereitschaft zu einem weiteren Gipfel mit Kim wiederholt zum Ausdruck gebracht und gesagt, dass der Ort sehr bald bekanntgegeben wird. Als wahrscheinlicher Konferenzort wird in Berichten Vietnam genannt. Als weitere Kandidaten kommen Bangkok, Hawaii, Indonesien und Ulan Bator infrage. Pompeo sagte zuletzt, dass Details eines Gipfels zwischen Trump und Kim ausgearbeitet werden. 


Als ein weiteres Zeichen für die Annäherung gilt die Reise der nordkoreanischen Vizeaußenministerin Choe Son Hui zu einer internationalen Konferenz in Schweden. In Peking legte sie einen Zwischenstopp ein:


Der US-Sonderbeauftragte für Nordkorea, Stephen Biegun, ist seit dem vergangenen August nicht mehr mit seiner nordkoreanischen Gesprächspartnerin Choe Son-hui zusammengekommen. In Peking sagte Choe zu Journalisten, dass sie auf dem Weg nach Schweden zu einer internationalen Konferenz sei. Es wird vermutet, dass sie an einem sogenannten Track 1.5-Treffen teilnehmen wird, bei dem Vertreter des staatlichen wie des privaten Sektors sein werden. Ich kann mir vorstellen, dass Nordkorea und die USA getrennte Gespräche zwischen Choe und Biegun sowie Kim Yong-chol und Pompeo führen. 


Choes Auslandsreise hat Spekulationen ausgelöst, dass sie auf Arbeitsebene mit Biegun sprechen wird. Der US-Nachrichtensender CNN berichtete, dass der Vizevorsitzende des Zentralkomitees der nordkoreanischen Arbeiterpartei, Kim Yong-chol, am Donnerstag in Washington eintreffen und am Freitag Pompeo treffen werde: 


Pompeo war auf einer Reise im Nahen Osten, von der er aber wegen der Beisetzung eines Verwandten früher zurückgekehrt sein soll. Er könnte aber auch früher zurückgekehrt sein, um Kim Yong-chol in Washington zu treffen. 


Ein geplantes Treffen zwischen beiden wurde noch im November mit der Begründung abgesagt, es gebe Terminschwierigkeiten. Beide spielten eine wichtige Rolle bei den Vorbereitungen für den ersten Trump-Kim-Gipfel im vergangenen Juni in Singapur: 


Es scheint so, als ob die USA erkannt haben, dass es schwierig sein wird, von Nordkorea zu erwarten, sein Atomprogramm sofort komplett abzurüsten. Sie scheinen eher einen stufenweisen Abrüstungsprozess im Auge zu haben. Von Bemerkungen Pompeos, der sagte, es geht um die „Sicherheit der Amerikaner“, lässt sich darauf schließen, dass die größte Bedrohung für die USA von den Langstreckenraketen Nordkoreas ausgeht. Nordkorea könnte seine Atomanlage in Yongbyon komplett abbauen, wie das beim innerkoreanischen Gipfel zwischen Kim und dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in vereinbart wurde. Falls Nordkorea seine Nukleareinrichtungen in Yongbyon offenlegt und diese abbaut, während es auf Langstreckenraketen verzichtet, könnten die USA sich damit einverstanden erklären, erst später über die bestehenden Atomwaffen Nordkoreas zu reden. 


Die nächsten hochrangigen Gespräche zwischen beiden Ländern könnten Aufschluss darüber geben, auf welchen Deal sie sich einigen wollen.

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