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Nordkorea

Vertreter Nordkoreas und der USA führen Gespräche in Panmunjom

2018-12-06

Schritte zur Wiedervereinigung

© YONHAP News

Der Leiter der Korea-Abteilung des US-Geheimdienstes CIA, Andrew Kim, hat sich am 3. Dezember nach Gesprächen in Südkorea mit Regierungsbeamten Nordkoreas im Grenzdorf Panmunjom getroffen. Beide Seiten setzten damit ihre Kontakte über die weiteren Schritte im Streit um das nordkoreanische Atomprogramm fort. Zum Thema sagt der Politologe Kim Geun-sik von der Kyungnam-Universität:


Die Nachricht über den Besuch von Andrew Kim in Südkorea deutet auf neue Impulse für die Verhandlungen zwischen Nordkorea und den USA hin. Kim arbeitet sehr eng mit US-Außenminister Mike Pompeo zusammen. Er hatte Pompeo bei dessen vier Besuchen in diesem Jahr in Pjöngjang begleitet. Er war zuletzt zu einem geheimen Besuch in Seoul und traf dabei auch Vertreter Nordkoreas in Panmunjom, obwohl es unsicher ist, wen er dort traf. Es wird vermutet, dass sie über die Themenliste für hochrangige Gespräche oder ein zweites Gipfeltreffen sprachen und versucht haben, etwas über eine Positionsänderung der jeweils anderen Seite zu erfahren.


Eigentlich sollte am 8. November ein Treffen zwischen Pompeo und dem nordkoreanischen Gesandten Kim Yong-chol stattfinden. Doch wurde es verschoben. Insofern waren Andrew Kims Gespräche in Panmunjom angesichts des Stillstands in den Atomverhandlungen von großem Interesse. Er hatte eine wichtige Rolle bei den Vorbereitungen zum Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un im Juni gespielt:


Es wurde berichtet, dass Nordkorea das Treffen in Panmunjom vorgeschlagen hatte. Ich denke, es war nötig für Nordkorea, zu erkunden, was die USA vor einem hochrangigen Treffen und einem zweiten Gipfeltreffen vorhaben. Und die USA wollen wissen, ob es eine Änderung in der Haltung Kim Jong-uns gibt. Beide Seiten nutzten das jüngste Treffen dazu, mehr über die Position und Strategie der anderen Seite herauszufinden.


Der Panmunjom-Kanal zwischen beiden Seiten wurde direkt nach dem Gipfeltreffen zwischen Südkorea und den USA am Rande der G-20 in der vergangenen Woche in Argentinien aktiviert. Nach seinen Gesprächen mit dem südkoreanischen Präsidenten wie auch mit dem chinesischen Präsidenten betonte Trump, dass er zu einer Lösung des Atomstreits mit Nordkorea entschlossen sei:


Angesichts des Stillstands in den Verhandlungen zwischen Nordkorea und den USA mag es für den südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in eher unbequem gewesen sein, beim Treffen mit Trump auf den geplanten Besuch von Kim Jong-un in Seoul zu sprechen zu kommen. Doch der amerikanische Präsident betonte, dass Kims Besuch in Seoul dem Frieden auf der koreanischen Halbinsel förderlich sein wird. Das wird Moon mit Sicherheit mehr Spielraum als Vermittler geben. Die Zusammenarbeit zwischen Südkorea und den USA ist wichtig, wenn darum geht, Nordkorea zu Änderungen zu bewegen. Doch ist es auch wichtig, Unterstützung von China zu erhalten. Trump hat sich oftmals unzufrieden geäußert und gesagt, dass Peking Pjöngjang hinter den Kulissen kontrolliert. Doch nach seinem jüngsten Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping sagte Trump, dass er sich mit Xi auf die Zusammenarbeit beim Nordkorea-Konflikt geeinigt hat.


Es scheint so, als ob die Vorbereitungen zu einem zweiten Gipfel zwischen Trump und Kim Jong-un im Gange sind:


Nach ihren Kontakten auf Arbeitsebene werden Nordkorea und die USA wahrscheinlich bald bei hochrangigen Gesprächen über Details zu ihrem zweiten Gipfel reden einschließlich des genauen Zeitpunkts und des Orts. Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf den Besuch des nordkoreanischen Machthabers in Seoul und das vierte Gipfeltreffen zwischen ihm und Moon. Sollte ihr nächstes Treffen positiv ausfallen, wird es auch dazu beitragen, die richtige Atmosphäre für das zweite Gipfeltreffen zwischen Nordkorea und den USA zu schaffen.


Trump sagte zuletzt, ein zweites Treffen mit Kim könne im Januar oder Februar stattfinden. Noch steht eine Reaktion Nordkoreas aus:


Pjöngjang muss eine harte Entscheidung treffen. Es gibt keine Meinungsverschiedenheit zwischen Washington, Seoul und Peking beim Thema Nordkorea. Solche Allianzen werden die nordkoreanische Wirtschaft weiter beschränken und wahrscheinlich dazu führen, dass Kim Jong-un einsieht, dass Trump beim Druck auf Pjöngjang nicht nachlässt. Kim könnte auf die Forderungen Washingtons eingehen. Es könnte aber auch sein, dass er sich sagt, er habe genug getan, um die von den USA gestellten Bedingungen zu befriedigen. Falls Kim darauf besteht, dass Washington zunächst die Sanktionen gegen Pjöngjang lockern sollte, werden die Verhandlungen über den Abbau des Atomprogramms an Schwung verlieren. Da Trump aber an seiner Position festhalten wird, könnte Kim schließen, dass eine größere Flexibilität nötig ist.


Jetzt wird erwartet, dass Kim Jong-un zunächst nach Seoul kommen wird, bevor er in das zweite Treffen mit Trump geht. Es bleibt abzuwarten, welche Wahl er trifft.

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