Südkorea hat am Dienstag einen Prototyp seiner eigenständig entwickelten Weltraumrakete Nuri vorgestellt.

Mit der Entwicklung von Korea Space Launch Vehicle-2 (KSLV-2) war vor elf Jahren begonnen worden.

Die Rakete sei nach dem Transport zur Startrampe am Weltraumzentrum Naro Space Center in Goheung in der Provinz Süd-Jeolla aufgerichtet worden. Das teilten das Wissenschaftsministerium und das nationale Raumfahrtforschungsinstitut mit.

Das Versuchsmodell im Originalmaßstab werde einem einmonatigen Test unterzogen, während an dem eigentlichen Modell weiter gebaut werde. Es werde ein siebenstufiges Verfahren durchlaufen, hieß es. 

Nuri soll im Oktober einen 1,5 Tonnen schweren Pseudo-Satelliten in seine Umlaufbahn befördern. Die Trägerrakete ist rund 47 Meter lang und wiegt 200 Tonnen. Ihr Durchmesser beträgt an der dicksten Stelle 3,30 Meter. Ihren Schub bekommt sie von vier Raketentriebwerken. Die erste und zweite Stufe erzeugen dabei eine Schubleistung von 75 Tonnen, in der dritten Stufe sind es sieben Tonnen Schub.

Verglichen mit „Naro“, die 2013 gestartete erste südkoreanische Trägerrakete, ist Nuri um das 1,4-Fache länger und schwerer. Die Nutzlast beträgt 1.500 Kilogramm und wurde somit um das 15-Fache größer. Ziel ist es, Satelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn von bis zu 800 Kilometern zu bringen.  

An der Entwicklung von Nuri seit 2010 beteiligten sich über 300 einheimische Unternehmen. Hierfür wurden fast zwei Billionen Won (1,8 Milliarden Dollar) eingesetzt. 

Sollte der Start von Nuri gelingen, wird Südkorea weltweit das siebte Land sein, das über eine Weltraumrakete mit mittelgroßen Flüssigkeitsraketentriebwerken verfügt. Südkorea plant, dass Nuri bis 2026 insgesamt neun Satelliten ins All bringt.