In Seoul haben sich Bürger zu einer Kundgebung versammelt, um gegen Vorschläge von Parlamentssprecher Moon Hee-sang für die Lösung des Streits mit Japan über die Entschädigung früherer Zwangsarbeiter zu protestieren.
Moon hatte vorgeschlagen, einen Fonds aus Spenden von Unternehmen in Südkorea und Japan und auch von Bürgern zu errichten, um die Opfer der Zwangsarbeit unter der japanischen Kolonialherrschaft abzufinden.
Gegner eines entsprechenden Änderungsentwurfs zum Sondergesetz zur Unterstützung der Opfer der Zwangsrekrutierung versammelten sich am Mittwoch zu einer Protestkundgebung vor dem Parlament. Sie betonten, dass die Schaffung eines solchen Fonds die Verantwortung der japanischen Regierung verschleiern würde.
Die Teilnehmer verurteilten einen weiteren Vorschlag des Politikers, die übrigen Haushaltsmittel der bereits aufgelösten Stiftung für Versöhnung und Heilung ebenfalls für den Fonds zu nutzen. Die Stiftung war im Zuge der umstrittenen Einigung zwischen Seoul und Tokio über die Frage der sogenannten Trostfrauen von 2015 gegründet worden. Moons Vorschlag diene der Anerkennung der Einigung, hieß es.
Auch wurde kritisiert, dass Moon in seinem Vortrag am 5. November vor einer Universität in Tokio die Vorschläge unterbreitet hatte, ohne zuvor Meinungen von Opfern anzuhören.
Moon betonte, dass nichts feststehe, und versprach, für Entscheidungen über Details Meinungen von Opfern zu berücksichtigen.