Das am letzten Samstag an Südkoreas Ostküste entdeckte nordkoreanische Boot ist bereits am Vorabend in das Gebiet vor dem Hafen von Samcheok gelangt.
Entsprechende Zwischenergebnisse der Untersuchung gab das Militär am Mittwoch bekannt.
Das Boot habe gegen 21 Uhr am Freitag in Gewässern vor Samcheok den Motor abgestellt und abgewartet. Nach Anbruch der Dämmerung sei das Boot zum Hafen von Samcheok gefahren und habe gegen 6.20 Uhr am Samstag am Ende des Kais angelegt, hieß es.
Laut dem Untersuchungsergebnis meldete ein Einwohner das Boot gegen 6.50 Uhr.
Das Boot war am 9. Juni in der nordkoreanischen Provinz Nord-Hamgyong losgefahren. Vom 10. bis 12. Juni habe es in der Nähe der innerkoreanischen Seegrenze NLL Fischfang betrieben, offenbar um die eigentliche Absicht der Besatzung zu verbergen. Dann habe es am Abend des 12. Juni die NLL überquert, so das Ergebnis.
Dem Militär zufolge waren zwei von vier Besatzungsmitgliedern an Bord des Boots, als dieses entdeckt wurde. Die beiden restlichen seien auf dem Wellenbrecher gewesen. Es sei bestätigt worden, dass alle Besatzungsmitglieder Zivilisten seien.
Das Militär erläuterte weiter, dass das Boot beim Einlaufen zwar von einem Überwachungsradar erfasst worden sei. Jedoch sei es als südkoreanischer Fischkutter eingestuft worden. Auf See seien Patrouillenschiffe und Aufklärungsflugzeuge im normalen Einsatz gewesen, bei der Erfassung von Schiffen habe es jedoch Grenzen gegeben.
Verteidigungsminister Jeong Kyeong-doo kritisierte bei einem Kommandeurstreffen am Mittwoch die fehlgeschlagene rechtzeitige Entdeckung des Bootes durch das Militär. Er sprach von einem Versagen von maritimen Bewachungseinsätzen und forderte eine lückenlose Alarmbereitschaft. Er betonte, nötigenfalls die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen zu wollen.