Nordkoreas Staatsmedien haben erstmals nach 53 Tagen wieder die jüngere Schwester des Machthabers erwähnt.
Kim Yo-jong, die jüngere Schwester von Kim Jong-un, hatte am Montag ihren ersten öffentlichen Auftritt seit der Sitzung der Obersten Volksversammlung im April.
Laut der Nachrichtenagentur KCNA besuchte sie mit ihrem Bruder eine Gymnastik-Aufführung in Pjöngjang. Auf einem Foto ist zu sehen, dass sie neben ihrem Bruder sitzt.
Ihre lange Abwesenheit hatte Spekulationen geschürt, dass es zwischen den Geschwistern zu einem Bruch gekommen sein könnte. Als möglicher Grund hierfür war die vorzeitige Beendigung des Gipfels mit den USA in Hanoi genannt worden, an dessen Planung und Durchführung die Schwester beteiligt war.
Bereits am Sonntag war der frühere Nuklearunterhändler Kim Yong-chol nach langer Abwesenheit an der Seite des Machthabers plötzlich bei einem Konzert aufgetaucht. Bis dahin war vermutet worden, dass er wegen des gescheiterten Hanoi-Gipfels einer politischen Säuberung zum Opfer gefallen sein könnte. Die südkoreanische Zeitung "Chosun Ilbo" hatte letzte Woche unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen geschrieben, dass der frühere Chefunterhändler in ein Arbeitslager gesteckt worden sei.