Südkoreas Streitkräfte stufen aktuell die am Donnerstag von Nordkorea abgeschossenen Projektile als Kurzstreckenraketen ein.
Dies beruhe auf einer gemeinsamen Einschätzung Südkoreas und der USA, sagte ein Militärvertreter am Freitag vor der Presse. Die Äußerung erfolgte, nachdem US-Medien berichtet hatten, dass es sich um ballistische Raketen handele.
Die entsprechenden Medienberichte stellten seines Wissens keine offizielle Position des US-Verteidigungsministeriums dar. Die USA gingen von kleinen Kurzstreckenraketen aus, hieß es.
Hinsichtlich der Möglichkeit, dass die Raketen vom Donnerstag dasselbe Modell wie die am Samstag abgeschossenen Projektile sind, hieß es, dass die Nachrichtendienste Südkoreas und der USA eine präzise Analyse der gestrigen Projektile vornehmen würden. Er wies darauf hin, dass am Samstag eine auf Rädern basierende mobile Startrampe eingesetzt worden sei, während am Donnerstag ein Startgerät des Raupentyps zum Einsatz gekommen war. Zudem unterschieden sich die Flugeigenschaften der Projektile vom Samstag und Donnerstag voneinander.
Die am Donnerstag abgeschossenen Kurzstreckenraketen flogen in einer Höhe von 45 bis 50 Kilometern, so das Militär.
Das Militär teilte auch mit, es habe festgestellt, dass es nach den Raketenstarts in Kusong weitere Schüsse woanders in der Umgebung gegeben habe, darunter etwa zehn Geschosse aus einem Mehrfachraketenwerfer mit 240 Millimeter Kaliber und einer Panzerhaubitze.
Auf die Frage, ob die Raketenabschüsse einen Bruch der innerkoreanischen Militärübereinkunft vom letzten September darstellen, hieß es, dass die Übereinkunft keine eindeutige Bestimmung über einen solchen Fall enthalte. Daher gebe es Grenzen, wenn diese als Verletzung der Übereinkunft definiert werden sollen. Zugleich hieß es, dass die Abschüsse dem Geist des Abkommens zuwiderlaufen würden, in dem Bemühungen um die Entspannung vereinbart worden seien.