Der frühere Präsident Chun Doo-hwan ist am heutigen Montag wegen des Vorwurfs der Ehrverletzung eines Verstorbenen vor einem Gericht in Gwangju erschienen.
Vor Gericht wies er alle gegen ihn erhobenen Anklagepunkte zurück. Die Verhandlung wurde nach einer Stunde und 46 Minuten beendet.
Chun bezichtigte in seinen im April 2017 herausgegebenen Memoiren den verstorbenen katholischen Priester Cho Bi-oh der Lüge und wies dessen Augenzeugenberichte zur Niederschlagung der Gwangju Demokratiebewegung von 1980 als unwahr zurück. Der Geistliche hatte nach eigenen Angaben beobachtet, dass aus Hubschraubern Schüsse auf Zivilisten abgegeben worden seien.
Ein Sonderausschuss zur Klärung der Wahrheit um die Gwangju Demokratiebewegung kam im Februar 2018 nach einer Untersuchung zu dem Schluss, dass tatsächlich aus Hubschraubern auf Zivilisten geschossen worden war.
Zu den Kernfragen des Prozesses zählt daher, ob die Äußerung in Chuns Memoiren, mit der die Schüsse aus Hubschraubern dementiert wurden, unwahr ist. Ein weiterer Streitpunkt ist, ob Chun seine Behauptung wider besseres Wissen machte, er folglich wusste, dass aus Hubschraubern auf Demonstranten geschossen worden war.