Vier Jahre nach dem Untergang der Fähre Sewol ist die Verantwortung des Staates für den Schadenersatz gerichtlich anerkannt worden.
In einer von den Hinterbliebenen von Todesopfern eingereichten Entschädigungsklage gegen den Staat und die Reederei Chonghaejin Marine, die Betreiberin der Unglücksfähre, urteilte das Bezirksgericht Seoul Zentral am Donnerstag, dass der Staat den Klägern eine Abfindung zahlen soll.
Es sollen 200 Millionen Won (176.800 Dollar) pro Opfer gezahlt werden. Den Eltern der Todesopfer sollen jeweils 40 Millionen Won (35.350 Dollar) gezahlt werden, forderte das Richtergremium. Die Havarie habe sich wegen Fehlern von Chonghaejin Marine und des Staates ereignet, daher werde ihre Verantwortung für die Zahlung von Schadenersatz anerkannt, hieß es.
354 Hinterbliebene von 118 Todesopfern hatten die Klage im September 2015 eingereicht. Sie behaupteten, dass der Staat Kontrollen vernachlässigt und somit das Unglück verursacht habe. Zudem sei der Staat nach der Havarie in den ersten Stunden nicht angemessen vorgegangen, als dessen Folge habe sich der Schaden vergrößert. Die Kläger warfen der Reederei vor, mit einem übermäßigen Umbau und Ausbau der Fähre, Fahrfehlern und fehlenden Maßnahmen in den ersten Stunden das Ausmaß des Schadens vergrößert zu haben.