Nordkorea hat überraschend am frühen Mittwochmorgen die für heute geplanten Gespräche mit Südkorea auf hoher Ebene abgesagt. Auch drohte Nordkorea mit einer Absage des für kommenden Monat geplanten Spitzentreffens mit den USA.

Als Grund nannte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA die Übung Max Thunder der Luftstreitkräfte Südkoreas und der USA.

An der am Montag begonnenen Übung sind 100 Kampfflugzeuge beteiligt. Nordkorea nannte das Militärmanöver eine "bewusste militärische Provokation" und "offenkundige Herausforderung" für die Panmunjom-Erklärung, die Ende April beim Korea-Gipfel angenommen worden war. In der Erklärung hatten sich beide Seiten auf den Abbau militärischer Spannungen geeinigt.

Nordkorea gab Südkorea die Schuld für die Absage der Korea-Gespräche und bezweifelte, dass das Treffen zwischen Machthaber Kim Jong-un und US-Präsident Donald Trump wie geplant stattfinden könne.

Washington müsse angesichts des militärischen Krawalls, der mit Südkorea verursacht werde, gründlich über das Schicksal des Nordkorea-USA-Gipfels nachsinnen. Der Norden wolle aufmerksam beobachten, wie die US-amerikanischen und südkoreanischen Behörden reagieren, hieß es in dem KCNA-Bericht weiter.

Südkoreas Vereinigungsministerium teilte mit, über die "Verschiebung auf unbestimmte Zeit" um 0.30 Uhr am Mittwoch informiert worden zu sein. Eine entsprechende Mitteilung habe Ri Song-gwon, der Vorsitzende des Komitees für die friedliche Wiedervereinigung des Vaterlandes, geschickt.