Ein Scheinprozess zur Klärung der Wahrheit und rechtlichen Verantwortung für mutmaßlich von südkoreanischen Soldaten verübte Massaker an Zivilisten während des Vietnamkriegs hat in Südkorea stattgefunden.
In dem simulierten Gerichtsverfahren (mock trial) am Sonntag in Seoul wurden die Massaker in Phong Nhi und Ha My verhandelt, bei denen jeweils mehr als 70 und 130 Dorfbewohner getötet worden waren.
Die Seite der Angeklagten, die Republik Korea, betonte, es sei nicht gewiss, ob südkoreanische Soldaten die Haupttäter gewesen seien. Es müsse in Betracht gezogen werden, dass es in dem Guerillakrieg schwer gewesen sei, Feinde und Zivilisten auseinander zu halten.
Zwei Überlebende beider Massaker kamen nach Südkorea und sagten als Klägerinnen über die von Südkoreas Truppen verübten Massaker aus.
Das Richtergremium erkannte eine Verantwortung der Republik Korea an und urteilte, dass sie die Opfer entschädigen solle.
Der Veranstalter will anhand der Daten aus dem Scheinprozess vor einem koreanischen Gericht den Staat auf Entschädigung verklagen.