Regierungs- und Oppositionslager debattieren hitzig über die Manipulationen der öffentlichen Meinung im Internet, in die drei Mitglieder der regierenden Minjoo-Partei Koreas verwickelt sind.
Die Regierungpartei schloss heute zwei von den drei betroffenen Mitgliedern, darunter einen als „Druking“ bekannter Blogger, aus der Partei aus. Ihnen wird vorgeworfen, mittels eines Mikro-Programms die Zahl der Empfehlungen für regierungskritische Kommentare zu Meldungen im Internet gesteigert zu haben. Dies soll erfolgt sein, nachdem der Regierungsabgeordnete Kim Kyoung-soo nach eigenen Angaben die Bitte des Bloggers um Regierungsposten abgelehnt hatte.
Die Regierungspartei beschloss zudem, ein Team zur Untersuchung des Falls zu gründen, um Maßnahmen auf Parteiebene zu treffen. Sie forderte die Staatsanwaltschaft zu gründlichen Ermittlungen auf, da die Partei selbst Opfer einer Abweichung einiger Mitglieder sei.
Demgegenüber verlangte das Oppositionslager den Einsatz einer unabhängigen Sonderstaatsanwalts für die Wahrheitsklärung und setzte die Regierungspartei unter Druck.
Der Fraktionschef der Freiheitspartei Koreas, Kim Sung-tae, forderte Ermittlungen durch einen Sonderstaatsanwalt und schlug anderen Oppositionsparteien ein Treffen vor, um in dem Fall und weiteren Angelegenheiten zu kooperieren.
Der Vorsitzende der Bareun Mirae-Partei, Yoo Seung-min, warf dem Blogger Kim vor, bereits vor und nach der Präsidentschaftswahl solche Manipulationen der öffentlichen Meinung im Internet verübt zu haben. Im Mittelpunkt stehe, welches übles Geschäft zwischen dem Blogger Kim und dem damaligen Kandidaten Moon Jae-in vonstatten ginge.
Der Fraktionschef der Partei für Demokratie und Frieden, Jang Byung-wan, sagte, die Regierungspartei sollte sich deutlich positionieren, ob sie über solche Manipulationen informiert gewesen sei oder diese gar systematisch verübt habe.