Laut der der Außenministerin unterstellten Arbeitsgruppe zur Überprüfung der Einigung zwischen Südkorea und Japan über die Frage der Sexsklaverei der japanischen Armee sind vor der Vereinbarung die Meinungen von Opfern nicht ausreichend gesammelt worden.
Das ging aus dem 31-seitigen Abschlussbericht hervor, den die Taskforce am Mittwoch veröffentlichte.
Bei den Verhandlungen sei die opferorientierte Annäherungsweise, eine internationale Norm in der Frage der Menschenrechte der Frauen in Kriegszeiten, nicht ausreichend berücksichtigt worden. Die Einigung sei wie bei allgemeinen diplomatischen Angelegenheiten durch Verhandlungen und ein Geben und Nehmen zustande gekommen, hieß es.
Die südkoreanische Regierung habe ihre eigene Position in den Mittelpunkt gerückt, ohne Meinungen der Opfer ausreichend angehört zu haben. Solange die Opfer die Einigung nicht akzeptieren, würde sich das Problem unvermeidlich wiederholen, auch wenn beide Regierungen die Frage der Sexsklaverei für endgültig und unwiderruflich gelöst erklärten, betonte die Arbeitsgruppe. Es sei schwierig, Vergangenheitsfragen wie die Frage der Sexsklaverei kurzfristig durch diplomatische Verhandlungen oder politische Kompromisse zu lösen.
Die damalige Präsidentin Park Geun-hye habe die Beziehungen zwischen Südkorea und Japan eher verschlechtert, indem sie die Frage der Sexsklaverei mit den gesamten Beziehungen zwischen beiden Ländern verknüpft und auf diese Weise zu lösen versucht habe. Die Diplomatie von heute müsse die Bürger beteiligen. Jedoch seien Konsultationen auf hoher Ebene immer hinter verschlossenen Türen durchgeführt worden, zudem seien Einzelheiten nicht bekannt gemacht worden, die die südkoreanische Seite belasten könnten, hieß es weiter.
Die Arbeitsgruppe wies auch auf die mangelnde Kommunikation zwischen dem Staatsoberhaupt, den Unterhändlern und dem Außenministerium hin.