Thae Yong-ho, ein geflüchteter ranghoher nordkoreanischer Diplomat, hat vor einer automatischen Vergeltung Nordkoreas im Falle eines Präventivschlags der USA gedroht.
Der frühere stellvertretende Botschafter in London, der sich letztes Jahr nach Südkorea abgesetzt hatte, machte diese Bemerkung am Mittwoch vor dem Außenausschuss des US-Repräsentantenhauses.
Nordkorea habe zehntausende Gewehre und Kurzstrecken-Raketen an der Demarkationslinie stationiert. Nordkoreas Offiziere seien darauf trainiert, das Feuer auf Südkorea zu eröffnen, sobald Bomben fallen oder die USA Militärschläge verüben.
Bei seinem ersten Besuch in Washington nach der Flucht sagte er, dass die USA und Südkorea schließlich siegen würden, doch würde es Menschenopfer geben.
Machthaber Kim Jong-un würde die Militärkraft der USA unterschätzen und befinde sich in dem Glauben, die US-Truppen mit seinen Raketen und Atomwaffen von der koreanischen Halbinsel verdrängen zu können.
Er riet US-Beamten, sich vor dem Einsatz von Waffengewalt wenigstens einmal mit Kim zu treffen, um seine Denkweise zu verstehen. Sie sollten Kim davon überzeugen, dass er einer Zerstörung gegenübersehe, sollte er den falschen Weg nehmen.
Der frühere Diplomat riet Washington außerdem zum Gebrauch von Soft Power, indem Informationen in Nordkorea verbreitet werden, die der nordkoreanischen Propaganda zuwiderlaufen und dafür sorgen, dass sich die Bevölkerung gegen das autoritäre Regime stellt.