Erst 700 Tage nach der Anzeige der Hinterbliebenen hat die Staatsanwaltschaft vier Polizisten wegen des Todes von Landwirt Baek Nam-ki angeklagt.
Die Staatsanwaltschaft teilte mit, als Todesursache Baeks sei bestätigt worden, dass er bei der Demonstration im November 2015 von einer Wasserkanone der Polizei getroffen worden sei. Vier Angeklagten, darunter dem damaligen Chef des Seouler Polizeiamtes Ku Eun-soo, würde eine fahrlässige Tötung vorgeworfen. Zudem hätten sie sich nicht an die Regelung gehalten, dass die Wasserwerfer nicht auf den Teil über der Brust der Demonstranten gerichtet werden dürften. Dies gelte als Missbrauch der öffentlichen Gewalt, hieß es.
Die Polizei entschuldigte sich mehrfach bei den Familienangehörigen des Verstorbenen und sicherte ihnen eine zügige Entschädigung zu. Sie protestierten jedoch dagegen, dass unter anderem der damalige Chef des Polizeiamtes Kang Shin-myung von jeglichem Verdacht freigesprochen wurde. Der Polizist, der damals den Einsatz der Wasserwerfer anordnete, befinde sich ebenfalls nicht unter den Angeklagten.
Aus einigen Kreisen wird Kritik an der Staatsanwaltschaft laut, wonach die Staatsanwaltschaft erst nach dem Antritt der neuen Regierung ihre Position änderte und die Ermittlungen aktiv vorantreibt.