Dem südkoreanischen Geheimdienst NIS zufolge hat Nordkorea offenbar weder den Flug von B-1B Bombern der USA in der Nacht zum Sonntag erwartet, noch konnte das Land entsprechende Gegenmaßnahmen treffen.
Das teilte der Vorsitzende des parlamentarischen Geheimdienstausschusses, Lee Cheol-woo, am Dienstag Reportern mit. Der für Nordkorea zuständige Generaldirektor des Geheimdiensts hatte zuvor Lee und weiteren Komiteemitgliedern über die Angelegenheit berichtet.
Als B-1B Bomber die Nördliche Grenzlinie (NLL) überquert hätten und über hoher See vor Nordkoreas Küste geflogen seien, habe Nordkorea keine Maßnahmen getroffen. Erst nachdem die US-Armee den Flug bekannt gemacht habe, habe Nordkorea Kampfjets verlegt und Maßnahmen für eine bessere Verteidigung der Ostküste getroffen, hieß es.
Die USA gingen davon aus, dass Nordkorea sehr überrascht sei. Hinter der ausbleibenden Reaktion vermute Washington, dass sich Nordkorea zunächst mit China und Russland absprechen würde, hieß es weiter.
Angesichts der eskalierenden Sicherheitskrise auf der koreanischen Halbinsel solle Nordkorea die Grenztruppen angewiesen haben, zuerst zu berichten und danach Maßnahmen zu treffen, sagte Lee weiter.