Im Streit zwischen der südkoreanischen Regierung und Lone Star, einem US-amerikanischen Private Equity Fonds, beginnt am Montag in Washington die zweite Verhandlungsrunde.
Lone Star kaufte durch seine Tochterfirma in Belgien, eine Briefkastenfirma, seit 2001 Gebäude und Firmen in Südkorea, darunter die Korea Exchange Bank (KEB). Durch deren Wiederverkauf erzielte Lone Star Kursgewinne in Höhe von 4,6 Billionen Won oder vier Milliarden Dollar. Die südkoreanische Regierung belegte die Gewinne mit Steuern in Höhe von 850 Milliarden Won oder 755 Millionen Dollar.
Im Mittelpunkt der zweiten Verhandlungsrunde steht, ob die Besteuerung angemessen gewesen ist.
Lone Star behauptet, dass es gemäß dem Investionsschutzabkommen zwischen Südkorea und Belgien, das eine Steuerbefreiung für Investitionen in einem anderen Land vorsieht, keine Steuer an die südkoreanische Behörde zu zahlen brauche.
Dagegen betont die südkoreanische Regierung, dass die Besteuerung fair sei, da es sich bei der Tochterfirma in Belgien um eine Briefkastengesellschaft handele.
Die zweite Verhandlungsrunde findet wie die erste Runde im Mai unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Bei der ersten Verhandlungsrunde stritten beide Seiten über das Verfahren der Genehmigung für die Veräußerung der Mehrheitsanteile von Lone Star an der Bank KEB.