Alle Unternehmen sollen bis 2022 dem System der neuen Betriebsrente beitreten.

Unternehmen mit 300 oder mehr Mitarbeitern sollen ab 2016 das neue System anwenden, nach dem die Abfindung zum Rentenbeginn nicht als Einmalzahlung sondern monatliche Rentenzahlung gewährt wird. Alle anderen Firmen sollen bis 2022 nachziehen, teilte das Finanzministerium nach einer Sitzung der für Wirtschaftsfragen zuständigen Kabinettsmitglieder mit.

Von den Änderungen sind ab 2016 672 Unternehmen betroffen. Insgesamt werden 1,3 Millionen Firmen die neue Betriebsrente einführen.

Hintergrund sind Befürchtungen, dass die Zahlungen aus der öffentlichen Rentenkasse nicht ausreichen könnten, um den Lebensabend zu finanzieren. Schon jetzt wächst die Armutsquote unter den Senioren.

Die Betriebsrente als monatliche Zahlung wurde bereits 2005 eingeführt, aber nur 16 Prozent der Unternehmen setzten bislang auf das Modell. Insbesondere kleine und mittlere Firmen halten an der Einmalrente fest.

Gleichzeitig sollen Regelungen für den Betrieb von Rentenfonds gelockert werden. Ab Juli 2016 soll eine Fonds-Rente eingeführt werden, über deren Betrieb Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam entscheiden sollen.

Dadurch sollen die Arbeitnehmer mehr Vertrauen in das System fassen. Zurzeit überlassen Unternehmen die Steuerung ihrer Rentenfonds Wertpapierfirmen. Auch sollen Großkonzerne wie Samsung und Hyundai unter dem neuen System mehr Profit für die Rentenbezieher herausschlagen, indem der Aktienanteil von zurzeit 40 auf 70 Prozent gesteigert werden darf.