Nordkorea hat am Samstagabend, einen Tag vor dem Jahrestag des Waffenstillstands im Koreakrieg, erneut eine Rakete abgeschossen.
Die Rakete wurde in der Provinz Hwanghae im Westen des Landes gestartet. Dabei handelte es sich vermutlich um eine Scud-Rakete mit 500 Kilometer Reichweite.
Der Abschussort lag gegenüber der südkoreanischen Insel Baengnyeong, rund elf Kilometer von der Nördlichen Grenzlinie im Westmeer entfernt. Damit schoss Nordkorea bereits zum dritten Mal im Juli nahe der innerkoreanischen Grenze Raketen ab.
Nordkorea gab ungewöhnlicherweise bekannt, dass Machthaber Kim Jong-un persönlich die Übung geleitet habe. Ziel der Übung sei, die US-Truppen in Südkorea zu treffen.
Nordkorea behauptet, dass es den Koreakrieg gewonnen habe, und feiert daher den Tag des Waffenstillstands als Tag des Siegs im Koreakrieg. Es wird davon ausgegangen, dass der Norden mit dem Raketenstart die USA davor gewarnt habe, Raketen ihres Abwehrsystems THAAD in Südkorea zu stationieren.
Kim Jong-un besuchte nach der Übung den Kumsusan-Sonnenpalast in Pjöngjang, in dem die Leichname seines Großvaters Kim Il-sung und des Vaters Kim Jong-il aufgebahrt sind. Nordkorea veranstaltete eine zentrale Versammlung und ein Feuerwerk.