Regierungs- und Oppositionslager haben auf die umstrittenen Äußerungen des designierten Ministerpräsidenten Moon Chang-keuk unterschiedlich reagiert.
Laut einem KBS-Bericht hatte Moon 2011 in einem Vortrag an einer Kirche gesagt, dass die japanische Kolonialherrschaft über Korea Gottes Wille gewesen sei.
Die regierende Saenuri-Partei will die Angelegenheit offenbar vorsichtig behandeln. Fraktionschef Lee Wan-koo sagte, er glaube nicht, dass Moon diese Äußerungen mit bösartigem Hintergedanken gemacht habe. Er habe damit offenbar gemeint, dass die Koreaner über die Vergangenheit nachsinnen und sich besonnen verhalten sollten.
Generalsekretär Yoon Sang-hyun betonte, wollte man aufgrund einzelner Äußerungen über das gesamte Leben und die Gedanken einer Person urteilen, werde damit die Demokratie geleugnet.
Dagegen forderte der Abgeordnete Chung Moon-hun, dass Moon seine Bemerkung von damals näher erläutern sollte.
Die führende Oppositionspartei NPAD bezeichnete Moons Nominierung als schlimmste Personalentscheidung in der Geschichte Südkoreas und forderte deren Widerruf. Der Ko-Vorsitzende Ahn Cheol-soo unterstrich, dass Präsidentin Park Geun-hye die Entscheidung zurücknehmen sollte, sollte sie nicht mit Moons Position einverstanden sein.
Ko-Chef Kim Han-gil betonte, das Moon die Prüfung der Bürger für die Durchsetzung seiner Nominierung kaum überstehen könnte.
Sprecher Park Kwang-on sagte, es sei unangemessen, dass eine Person, die den Geist der Verfassung und der Staatsgründung ablehnt, den Posten des Ministerpräsidenten übernimmt.